Biochemie nach Schüßler

Die Biochemie nach Schüßler basiert auf der Annahme, dass ein Mineralstoffmangel im Zellstoffwechsel die Ursache von körperlichen und psychischen Beschwerden ist. Schüßler-Therapeuten verwenden insgesamt 27 verschiedene Mittel, um diese Mangelerscheinungen auszugleichen und die Symptome zu lindern.

Der deutsche Arzt Wilhelm Schüßler (1821-1898) entwickelte im Jahr 1874 eine Therapieform, die sich intensiv mit der Rolle von Mineralsalzen im Zellstoffwechsel beschäftigte. Schüßler war der Ansicht, dass Mangelerscheinungen von Mineralstoffen die Ursache für Krankheiten seien. Auf dieser Erkenntnis basierend stellte er eine Liste mit zwölf Mineralsalzen auf, die „Schüßler-Salze“. Heute sind 27 Schüßler-Salze bekannt – die Basis-Salze sowie die Ergänzungsmittel. Zu den zwölf Basis-Salzen zählen:

  • Calcium Fluoratum
  • Calcium Phosphoricum
  • Ferrum Phosphoricum
  • Kalium Chloratum
  • Kalium Phosphoricum
  • Kalium Sulfuricum
  • Magnesium Phosphoricum
  • Natrium Chloratum
  • Natrium Phosphoricum
  • Natrium Sulfuricum
  • Silicea
  • Calcium Sulfuricum

Die 15 Ergänzungsmittel umfassen folgende Salze:

  • Kalium arsenicosum
  • Kalium bromatum
  • Kalium jodatum
  • Lithium chloratum
  • Manganum sulfuricum
  • Calcium sulfuratum
  • Cuprum arsenicosum
  • Kalium-Aluminium sulfuricum
  • Zincum chloratum
  • Calcium carbonicum
  • Natrium bicarbonicum
  • Arsenum jodatum
  • Aurum Chloratum Natronatum
  • Selenium
  • Kalium bichromicum

Wie wird die Biochemie nach Schüßler angewendet?

Die Behandlung mit Schüßler-Salzen richtet sich nach den Symptomen und dem Stadium der Erkrankung. Nach Schüßler gibt es insgesamt drei Entzündungs-Stadien: Das Sol-Stadium (flüssige Absonderungen), das Gel-Stadium (gelartige Absonderungen) und das Durus-Stadium (festes und verhärtetes Sekret). Für die genaue Diagnose analysiert der Therapeut zusätzlich die Gesichtsstruktur des Patienten mit der sogenannten Signaturen-Diagnostik (auch Antlitz-Diagnostik genannt). Besondere Merkmale können laut Schüßler-Theorie auf die jeweilige Krankheit hinweisen, z.B. eine bräunlich belegte Zunge, gelbliche Verfärbungen rund um die Mundpartie oder Falten unter dem Auge.

Steht die Diagnose fest, wählt der Therapeut das entsprechende Mittel aus. Schüßler-Salze sind wie homöopathische Mittel stark verdünnt (potenziert). Sie sind in Tablettenform oder als Salbe für die äußerliche Anwendung erhältlich. Die Tabletten eignen sich außerdem als Badezusatz für Voll- oder Teilbäder sowie in Wasser aufgelöst als Grundlage für feuchte Umschläge.

Wofür wird die Biochemie nach Schüßler eingesetzt?

Da die Mineralsalze in jeder Körperzelle vorkommen, lassen sich laut Schüßler viele verschiedene Erkrankungen heilen bzw. lindern. Schüßler-Salze sollen unter anderem bei folgenden Beschwerden helfen:

  • Rheumatische Beschwerden
  • Hauterkrankungen
  • Haarausfall
  • Bindegewebsschwäche
  • Infektanfälligkeit
  • Akute und chronische Infekte
  • Blutarmut
  • Knochenerkrankungen
  • Zahnerkrankungen
  • Verdauungsprobleme
  • Nervosität, nervliche Anspannung und innere Unruhe
  • Muskelzuckungen, Muskelkrämpfe und Muskelverspannungen
  • Verzögerte Wundheilung

Weitere Informationen

Autor: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Feichtinger, T., Mandl, E.: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. Haug, Stuttgart 2011
Heepen, G. H.: Schüßler-Salze. Gräfe & Unzer, München 2013