Fiebertherapie

Bei der Fiebertherapie verabreicht der Therapeut Wirkstoffe, die Fieber auslösen. Durch die erhöhte Temperatur verändert sich der Stoffwechsel des Körpers. Dadurch sollen bestimmte Erkrankungen abheilen bzw. sich Symptome bessern.

Fieber ist eine Reaktion des Körpers auf Infektionen. Es gibt verschiedene direkte Auslöser von Fieber (Pyrogene). So bewirken beispielsweise bestimmte Botenstoffe des Abwehrsystems (Zytokine) eine Erhöhung der Körpertemperatur. Fieber hilft dem Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen. Befürworter der Fiebertherapie nehmen an, dass künstlich erzeugtes Fieber hilft, Krankheiten zu heilen.

Wie funktioniert die Fiebertherapie?

Der Therapeut verabreicht im Rahmen der Fiebertherapie Substanzen, auf welche der Körper mit erhöhter Temperatur reagiert.

Solche Fieber auslösende Stoffe (Pyrogene):

  • aktivieren das Abwehrsystem (Immunsystem) bzw. sind Signalstoffe des Immunsystems
  • regen den Stoffwechsel an
  • steigern die Durchblutung

Darüber hinaus erwarten Befürworter der Fiebertherapie Besserung bei Krebserkrankungen. So schädigt die erhöhte Körpertemperatur vor allem die Tumorzellen, während gesundes Gewebe keinen Schaden nimmt.

Wie wird die Fiebertherapie angewendet?

In der Fiebertherapie setzt der Therapeut Mittel ein, welche die Körpertemperatur erhöhen. Dabei handelt es sich z.B. um:

  • Signalstoffe des Immunsystems (Zytokine, z.B. Interferon)
  • Bakterien-Bestandteile (z.B. aus E. coli)
  • Pflanzenextrakte (z.B. Mistelextrakt)
  • Homöopathische Mittel (z.B. Belladonna)

Die Pyrogene werden meist als Infusion verabreicht. Eine Fiebertherapie erfolgt unter ärztlicher Überwachung. Die Behandlung gliedert sich in drei Phasen:

  • Schnelle Fieberreaktion (nach ca. ein bis zwei Stunden)
  • Plateauphase (ca. zwei bis vier Stunden Dauer)
  • Entfieberung (u.U. tagelanges Nachfiebern)

Wofür wird die Fiebertherapie eingesetzt?

Vertreter der Fiebertherapie empfehlen die Fiebertherapie u.a. bei:

Die Fiebertherapie sollte nicht angewendet werden bei akuten Infektionen und akuter Leukämie, Bluthochdruck, Schwangerschaft, nach einem Herzinfarkt und bei Herz- und Kreislaufschwäche.

Mögliche Nebenwirkungen der Fiebertherapie sind z.B.:

Die Wirkung der Fiebertherapie ist wissenschaftlich nicht belegt. Wichtig ist, sich vor einer Behandlung gründlich von einem Arzt untersuchen zu lassen und die Therapie nur unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen. Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenschäden, Epilepsie, Multipler Sklerose, Schilddrüsenüberfunktion, Hirntumoren sowie schwangere Frauen dürfen keine Fiebertherapie erhalten.

Weitere Informationen

Autor: Dipl.-Biol. Birgit Hertwig
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Bierbach, E.: Naturheilpraxis heute. Urban & Fischer, München 2013
Jänicke, C., Grünwald, J.: Alternativ heilen. Gräfe & Unzer, München 2006
Pfeifer, B., Preiß, J.: Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006