Schröpfen

Schröpfen ist eine Heilmethode, bei welcher der Therapeut Saugnäpfe entweder auf die unverletzte Haut („trockenes“ Schröpfen) oder auf angeritzte Hautstellen („blutiges“ Schröpfen) setzt. Durch den Unterdruck in den Saugnäpfen lassen sich die Durchblutung und der Stoffwechsel der behandelten Körperpartie verbessern.

Das Schröpfen ist ein jahrtausendaltes Heilverfahren, das vor allem im alten Ägypten, in China und im antiken Griechenland sehr bekannt und geschätzt war. Die Menschen dort nutzten blutiges Schröpfen, um ihren Körper von giftigen Stoffen zu reinigen. Da es bei diesem Verfahren häufig zu größeren Hautverletzungen und Infektionen kam, setzte sich in den folgenden Jahrhunderten das trockene Schröpfen als Heilmethode durch. Heute finden wieder beide Varianten Anwendung.

Wie wird Schröpfen angewendet?

Vor der eigentlichen Schröpf-Behandlung erwärmt der Therapeut die entsprechenden Hautpartien mit Rotlicht. Beim trockenen Schröpfen setzt er anschließend Saugglocken (Schröpfglocken) aus Glas auf die unverletzte Haut. Durch den Saugeffekt verbessert sich die Durchblutung des umliegenden Gewebes, was sich positiv auf Muskelverspannungen oder auch organische Beschwerden auswirken kann.

Steht die Entgiftung des Körpers im Vordergrund der Therapie, wendet der Therapeut das blutige Schröpfen an. Hierbei ritzt er die Haut zusätzlich mit einer sterilen Lanzette an, sodass eine kleine Menge Blut in die Saugglocke austritt. Vertreter der Schröpftherapie nehmen an, dass der Körper auf diesem Weg von den im Blut gelösten Schlacken- und Giftstoffen gereinigt wird.

Wofür wird Schröpfen eingesetzt?

Je nach Art des Schröpfens nutzt man das Verfahren traditionell bei:

  • Durchblutungsstörungen
  • Schmerzhaften Verhärtungen des Gewebes
  • Asthma bronchiale
  • Menstruationsbeschwerden
  • Rheumatischen Beschwerden
  • Muskelverspannungen
  • Chronische Entzündungen
  • Erkrankungen der Verdauungsorgane
  • Erschöpfungszustände

Weitere Informationen

Autor: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Abele, J.: Das Schröpfen. Eine bewährte alternative Heilmethode. Urban & Fischer, München 2010
Bierbach, E. (Hrsg.): Naturheilpraxis heute. Urban & Fischer, München 2013