Blutdruckmessung

Definition: Was ist eine Blutdruckmessung?

Als Blutdruckmessung bezeichnet man allgemein die Erfassung des herrschenden Drucks in einem Blutgefäß. Dieser lässt sich auf verschiedene Arten bestimmen. Meist ist mit Blutdruckmessung die Druckmessung einer Arterie („Schlagader“) mithilfe eines Blutdruck-Messgeräts gemeint. So kann ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck festgestellt werden.

Erfunden wurde diese sogenannte indirekte oder nichtinvasive Blutdruckmessung vor mehr als 100 Jahren von einem Arzt namens Riva-Rocci. Mit RR (für Riva-Rocci) kürzt man den mit einer Manschette gemessene Blutdruck noch heute ab.

Durchführung: Wie wird die Blutdruckmessung durchgeführt?

Eine Blutdruckmessung sollte in Ruhe und im Liegen oder Sitzen durchgeführt werden. Die Blutdruck-Manschette wird oberhalb der Ellenbeuge angelegt und so lange aufgepumpt, bis kein Blutfluss durch die Arterie mehr möglich ist. Über ein Ventil kann der Druck der Manschette danach wieder langsam abgelassen und die Arterie wieder von Blut durchströmt werden. Mit einem Stethoskop lassen sich die entstehenden Strömungsgeräusche des Bluts abhören.

Das erste Geräusch, welches der Untersucher beim Ablassen des Manschettendrucks über das Stethoskop hören kann, stellt den Maximalwert des Blutdrucks dar (sogenannter systolischer Wert). Ist bei weiterem Ablassen schließlich kein Geräusch mehr wahrnehmbar, so hat man den Minimalwert des Blutdrucks ermittelt (diastolischer Wert). Die Werte lassen sich jeweils am Blutdruck-Messgerät ablesen. Seit einigen Jahren gibt es auch elektronische Blutdruck-Messgeräte, die auf Knopfdruck arbeiten und für die kein Stethoskop mehr erforderlich ist.

Angegeben wird der Blutdruck üblicherweise in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Wurde bei der Blutdruckmessung ein systolischer Wert von 125 und ein diastolischer Wert von 80 ermittelt, so lautet der Blutdruck 125/80 mmHg („125 zu 80 Millimeter Quecksilbersäule“).

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete der Blutdruckmessung?

Die Blutdruckmessung ist eine einfache, aber unverzichtbare Untersuchung, um das Herz-Kreislauf-System zu beurteilen. Mit der Blutdruckmessung lässt sich ein Bluthochdruck (Hypertonie) diagnostizieren und gegebenenfalls anschließend der Erfolg einer medikamentösen Therapie kontrollieren.

Auch in Notfallsituationen, zum Beispiel beim Schock, und bei vielen chronischen Erkrankungen, wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), ist eine Blutdruckmessung hilfreich. Um Blutdruck-Schwankungen im Tagesverlauf zu beobachten, ist eine sogenannte Langzeit-Blutdruckmessung über 24 Stunden sinnvoll.

Risiken und Komplikationen: Was sind die Risiken einer Blutdruckmessung?

Risiken oder Komplikationen einer Blutdruckmessung sind nicht bekannt. Die Untersuchung ist schnell, einfach und schmerzlos durchführbar. Nur wenn die Blutdruck-Manschette zu hoch aufgepumpt wird, kann es unter Umständen zu einer leichten Quetschung am Oberarm mit Bluterguss kommen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. med. Maximilian Eckerland
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Füeßl, H. et al.: Anamnese und klinische Untersuchung. Thieme, Stuttgart 2005
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017