Lungenspiegelung (Bronchoskopie)

Definition: Was ist eine Lungenspiegelung?

Die Lungenspiegelung (Bronchoskopie) ist eine Untersuchungsmethode der Atemwege (Luftröhre und Bronchien). Der Begriff Bronchoskopie setzt sich aus den griechischen Wörtern Bronchus (Luftröhre) und skopein (betrachten) zusammen. Die Lungenspiegelung macht es dem Arzt möglich, die unteren Atemwege, zum Beispiel bei einer Bronchitis, zu untersuchen.

Durchführung: Wie wird eine Lungenspiegelung durchgeführt?

Bei der Lungenspiegelung wird zwischen der flexiblen und der starren Bronchoskopie unterschieden. Das flexible Bronchoskop ist ein weicher Schlauch, das starre Bronchoskop ist ein schmales Metallrohr. Beide Geräte verfügen über eine Kamera mit Lichtquelle an ihrem Kopf, Zugänge für das Spülen und Absaugen sowie Arbeitskanäle zum Einführen weiterer Instrumente.

Der Untersuchte muss am Tag der Lungenspiegelung nüchtern sein, da durch das Einführen des Bronchoskops über den Rachen ein Brechreiz ausgelöst werden kann. Bei der flexiblen Bronchoskopie wird ein leichtes Betäubungsmittel in den Rachen gesprüht, anschließend wird das Bronchoskop durch die Nase oder den Mund in Kehlkopf, Luftröhre und schließlich in die Bronchien eingeführt – der Arzt kann nun die Atemwege von innen untersuchen. Die starre Bronchoskopie wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt. Die Instrumente am Bronchoskop machen es dem Arzt möglich, Gewebeproben (Biopsien) zu entnehmen und etwaige Fremdkörper oder festsitzenden Schleim aus den Bronchien abzusaugen. Die Lungenspiegelung dauert in der Regel 20 Minuten.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete einer Lungenspiegelung?

Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung der Bronchien oder der Lunge, kann der Arzt eine Lungenspiegelung durchführen, um die Ursache der Beschwerden abzuklären. Neben Röntgen-Untersuchungen und der Computertomografie (CT) ist die Bronchoskopie beispielsweise zur Erkennung von gutartigen und bösartigen Tumoren (Lungenkrebs) geeignet. Bei der sogenannten bronchoalveolären Lavage (BAL) wird im Rahmen der Bronchoskopie Kochsalzlösung durch die Atemwege gespült, anschließend wieder angesaugt und die ausgespülte Bronchialflüssigkeit analysiert.

Die Lungenspiegelung kommt auch therapeutisch als Behandlungsmethode zum Einsatz, zum Beispiel zum Absaugen von festsitzendem Sekret, Entfernen von Fremdkörpern, als Elektro- und Lasertherapie zur Stillung von Blutungen in den Atemwegen und im Rahmen einer Strahlentherapie bei Lungenkrebs (Bronchialkarzinom).

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Lungenspiegelung?

Die Risiken einer Lungenspiegelung sind sehr gering. Dennoch können während der Bronchoskopie folgende Komplikationen auftreten:

  • Plötzliche Atemwegsverengung (Bronchospasmus)
  • Kehlkopfkrampf (Laryngospasmus)
  • Senkung des Sauerstoffgehalts im Blut
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Pneumothorax (Lungenkollaps durch Luft im Pleuraspalt)

Weitere Informationen

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Autor: Julia Alkan Demirel, Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Baenkler, H.W.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2014
Deutsches Krebsforschungszentrum Krebsinformationsdienst: Untersuchungen bei Verdacht auf Bronchialkarzinom. www.krebsinformationsdienst.de (Abruf: 10/2017)
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie: Tracheo-Bronchoskopie. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-061l_S1_Tracheo_Bronchoskopie_2015-07.pdf (Stand: 07/2015)