Hoden (Testis, Orchis)

Der Hoden (Testis, Orchis) zählt zu den männlichen Geschlechtsorganen. Die beiden ei- oder pflaumenförmigen, jeweils etwa fünf Zentimeter langen und 20 Gramm schweren Hoden liegen im Hodensack (Skrotum). Sie entstehen beim Ungeborenen allerdings in der Bauchhöhle und wandern etwa zum Zeitpunkt der Geburt durch den Leistenkanal in den Hodensack. Im hinteren Bereich des Hodens (Mediastinum testis) verlaufen im Samenstrang (Funiculus spermaticus) Blutgefäße, Nerven und der Samenleiter (Ductus deferens, Vas deferens). Der Hoden ist von einer bindegewebigen Kapsel (Tunica albuginea) umgeben, von welcher Scheidewände (Septen) ausgehen, die das Hodengewebe in bis zu 300 pyramidenförmige Läppchen (Lobuli testis) unterteilen. Jedes Hodenläppchen wiederum enthält mehrere Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi). Die Hodenkanälchen münden im Hodennetz (Rete testis), von dem die ableitenden Samenwege (Ductuli efferentes) in den Nebenhoden (Epididymis) abgehen. Die Hoden sind als Keimdrüsen (Gonaden) für die Bildung von Samenzellen (Spermien) und das männliche Geschlechtshormon Testosteron zuständig. Es gibt verschiedene Zelltypen im Hoden: Aus den Keimzellen des Hodens entstehen die Samenzellen. Die zwischen den Hodenkanälchen liegenden Leydig-Zellen produzieren Testosteron. Und die sog. Sertoli-Zellen des Hodens haben hormonelle sowie Stütz- und Ernährungsfunktionen. Der Hodenheber-Muskel (Musculus cremaster) zieht den Hoden bei Berührung oder Kälte näher an die Bauchwand, um ihn so zu schützen.