Zahnimplantate

Zahnimplantate sind eine Art „künstliche Zahnwurzeln“. Kommt es aus unterschiedlichen Gründen zu einem Zahnverlust, ist ein künstlicher Zahnersatz oft sinnvoll. Zahnimplantate sind die Grundlage für verschiedene Arten von Zahnersatz. Bei einem intakten Zahn hat die Zahnwurzel mehrere Funktionen: Neben der Verankerung des Zahns im Kiefer, übertragen die Zahnwurzeln die Kaukräfte auf die Kieferknochen. Dadurch werden diese regelmäßig stimuliert und gekräftigt. Fehlt die Zahnwurzel (zum Beispiel nach einer Zahnextraktion), bleibt die Stimulation aus und der Knochen baut sich ab. Zahnimplantate wirken dem Verlust der Knochensubstanz entgegen, weil die künstliche Zahnwurzel die stabilisierende Funktion übernimmt.

Zahnimplantate werden fest im Knochen verankert (enossale Implantate) und heilen im Rahmen einer sogenannten Fremdkörperreaktion ein. Dazu werden Zahnimplantate mit bioaktivem Material (wie Hydroxylapatit, Kalziumphosphat) beschichtet, wodurch sie schneller einwachsen. Die sogenannte Osseointegration ist abgeschlossen, wenn die Beschichtung vollkommen durch neu gebildeten Knochen ersetzt wurde, was nach etwa drei bis acht Monaten der Fall ist. Ansonsten bestehen Zahnimplantate aus Materialien, die keine Abwehrreaktionen des Körpers hervorrufen. Titan bzw. Titanlegierungen und Keramik erfüllen diese Ansprüche. Sie sind weitestgehend körperverträglich (biokompatibel) und zudem stabil genug, um den Belastungen im Kiefer standzuhalten.

Zahnimplantate bestehen aus mindestens drei Teilen: dem im Knochen verankerten Implantat-Körper, dem Implantat-Hals und einem Implantat-Kopf (Implantat-Pfosten). Darauf wiederum wird der künstliche Zahnersatz befestigt. Für den Ersatz einzelner Zähne eignen sich hierfür Kronen, alternativ können auch Brücken (bei größeren Zahnlücken) oder Zahnprothesen auf Zahnimplantaten verankert werden.