Ebola

Ursachen: Was sind die Ursachen von Ebola?

Ebola ist eine der schwersten durch Viren verursachten Infektionskrankheiten. Eine Infektion mit dem Ebola-Virus führt zu hämorrhagischem Fieber – ein mit schweren Blutungen einhergehendes Fieber, das eine hohe Sterblichkeit hat. Seinen Namen verdankt das Virus dem Fluss Ebola in Zaire (der heutigen Demokratischen Republik Kongo), in dessen Nähe die ersten Erkrankungen auftraten. Das Ebola-Virus gehört zur Gruppe der Filoviren, von denen vier verschiedene Untertypen bekannt sind.

In der Vergangenheit kam es immer wieder zu größeren Ebola-Ausbrüchen in der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo, im heutigen Südsudan, in Gabun und Uganda. Der ab März 2014 verzeichnete Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Guinea ist der bislang größte seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976.

Menschen infizieren sich mit Ebola vor allem durch den Umgang mit erkrankten Wildtieren (zum Beispiel durch Jagd und Verzehr) oder durch den direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten erkrankter Patienten. Eine Übertragung über die Atemluft durch Tröpfcheninfektion ist unwahrscheinlich. Auch ist eine Übertragung des Ebola-Virus während der Inkubationszeit, das heißt vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum ersten Auftreten von Symptomen, bislang nicht nachgewiesen. Im Anfangsstadium von Ebola befallen die Viren die Lymphknoten und die Milz, vermehren sich dort und lassen sich dann im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium in allen Organen nachweisen.

Beschwerden: Wie äußert sich Ebola?

Die ersten Ebola-Symptome, die unspezifisch sind und plötzlich beginnen, treten zwei bis 21 Tage nach der Ansteckung mit den Viren auf. Mögliche Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis).

Nach fünf bis sieben Tagen verstärken sich die Ebola-Symptome und es treten vielfache Blutungen (Hämorrhagien) an Haut und Schleimhäuten auf. Hiervon sind insbesondere der Magen-Darm-Trakt und die Geschlechtsorgane betroffen. Der Durchfall wird wässrig und blutig. Der hohe Blutverlust kann im späteren Krankheitsstadium von Ebola zu einem schweren Schock (Volumenmangelschock) führen, in dessen Verlauf die Betroffenen schließlich an einem Multiorganversagen versterben können.

Diagnose: Wie wird Ebola diagnostiziert?

Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit dem Ebola-Virus nahe, können zur Diagnose die Viren im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten (wie Urin) erkrankter Personen nachgewiesen werden. Dies erfolgt mit speziellen Laborverfahren, wie der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (Verfahren zum Nachweis des viralen Genoms), einer elektronenmikroskopischen Untersuchung, eines Antikörpertests oder der Anzucht der Viren auf Zellkulturen. Alle Nachweisverfahren dürfen nur von Speziallaboren durchgeführt werden, die bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen.

Behandlung: Wie kann Ebola behandelt werden?

Menschen, die an Ebola erkrankt sind, bedürfen einer intensivmedizinischen Behandlung und müssen auf einer sogenannten Sonderisolierstation therapiert werden. Eine ursächliche Behandlung gegen Ebola steht derzeit nicht zur Verfügung, sodass sich nur die Symptome lindern lassen. So erhält der Betroffene zum Beispiel Infusionen, um die über die Blutungen und Durchfälle verloren gegangene Flüssigkeit und Nährstoffe zu ersetzen. Außerdem werden die sogenannten Vitalfunktionen wie Atmung, Puls und Blutdruck engmaschig überwacht. Gegen zusätzlich auftretende bakterielle Infektionen (Sekundärinfektionen) verabreichen die Ärzte Antibiotika.

Medikamente, welche die Ebola-Viren direkt abtöten (antivirale Medikamente), stehen derzeit nicht zur Behandlung von Ebola zur Verfügung. Es werden allerdings einige Mittel zur gezielten Ebola-Behandlung experimentell getestet.

Prognose: Wie ist die Prognose von Ebola?

Die Prognose von Ebola ist schlecht, denn viele Menschen versterben an der Infektion. Nicht nur das gefährliche Virus selbst, sondern auch die schlechte medizinische Versorgung in den von Ebola-Fieber betroffenen Gebieten sind Gründe für die hohen Todesfallraten. Diese betragen je nach Virustyp 30 bis 90 Prozent.

Wer Ebola überstanden hat, ist wenige Tage nach dem Abklingen der Symptome nicht mehr ansteckend. Das Virus lässt sich aber noch einige Wochen nach Krankheitsende in der Samenflüssigkeit nachweisen. In der Erholungszeit nach überstandener Erkrankung können weitere Komplikationen, zum Beispiel eine Leberentzündung (Hepatitis) oder Rückenmarksentzündung, auftreten.

Vorbeugung: Wie kann man Ebola vorbeugen?

Ebola lässt sich nur vorbeugen, indem man den Kontakt zu Ebola-Viren vermeidet. Dies bedeutet vor allem, den direkten Kontakt zu erkrankten Personen zu meiden. Medizinisches Personal muss bei der Versorgung von Ebola-Patienten auf eine strikte Einhaltung der Hygienevorschriften achten und spezielle Schutzkleidung sowie – je nach Bedarf – auch Schutzbrillen verwenden. Am ansteckendsten sind Patienten im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium, wenn am meisten Ebola-Viren im Körper vorhanden sind.

Gegenstände, mit denen ein Ebola-Erkrankter in Kontakt gekommen ist, müssen gründlich mit geeigneten Desinfektionsmitteln desinfiziert werden, da Ebola-Viren außerhalb des Körpers einige Tage überleben können. Auch beim Umgang mit an Ebola Verstorbenen ist es wichtig, auf ausreichende Hygiene zu achten, da auch die Toten ansteckend sind. Eine vorbeugende Impfung gegen Ebola steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Verfügung.

Weitere Informationen

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Autor: Sandra Eggert
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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Darai, G. et al.: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. Springer, Berlin Heidelberg, 2012
Löscher, T. et al.: Tropenmedizin in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2010
Robert Koch-Institut: Übersicht Ebolafieber (www.rki.de) (Abruf: 10/2017)
Robert Koch-Institut: Die häufigsten Fragen zu Ebola: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Ebola/Ebola.html (Abruf: 10/2017)
World Health Organization: Fact Sheets: Ebola virus disease ( www.who.int) (Abruf: 10/2017)