Schuppenflechte (Psoriasis)

Ursachen: Was sind die Ursachen für Schuppenflechte?

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Erkrankung der Haut, die chronisch und schubweise verläuft. Die Veranlagung zu Schuppenflechte ist erblich. Es gibt verschieden Formen der Psoriasis, die die Haut und teilweise auch die Gelenke betreffen. Schuppenflechte ist eine häufige Krankheit: In Deutschland sind etwa 2 bis 3 von 100 Menschen betroffen. Die Psoriasis vulgaris ist mit Abstand die häufigste Art. Eine mögliche Begleiterkrankung bei der Schuppenflechte ist die Arthritis psoriatica, eine rheumatische Erkrankung der Finger- und Fußgelenke. Schuppenflechte ist nicht ansteckend.

Beschwerden: Wie äußert sich die Schuppenflechte?

Die Schuppenflechte, beziehungsweise ein Schuppenflechte-Schub, beginnt mit einem kleinen Punkt und breitet sich dann herdförmig aus. Bei der häufigsten Art der Schuppenflechte, der Psoriasis vulgaris, bedecken runde und definierte, rötliche und leicht erhabene Hautwucherungen mit silbriger Schuppung bestimmte Körperstellen oder ganze Körperregionen. Bevorzugt treten sie an den Ellenbogen, den Knien, unter den Kopfhaaren und im Bereich des Kreuzbeins auf.

Häufig sind auch Finger- und Zehennägel betroffen. Dabei kommt es zu einem gelb-braun gefleckten Nagelbett oder der Nagel zerfällt bröckelig. Die Psoriasis pustulosa äußert sich in sterilen Pusteln, die sich auf der schuppenden Haut bilden. Charakteristische Symptome der Arthritis psoriatica sind – neben den typischen Hautveränderungen der Schuppenflechte – Gelenkentzündungen. Am häufigsten treten diese an Finger- und Fußgelenken auf, generell können jedoch alle Gelenke betroffen sein.

Diagnose: Wie wird die Schuppenflechte diagnostiziert?

Ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden und ein Blick auf die Hautveränderungen reichen oftmals schon für die Diagnose der Schuppenflechte aus. Vor allem die Erhebung der Krankheitsgeschichte in der Familie spielt eine zentrale Rolle, da Schuppenflechte erblich bedingt ist. In unklaren Fällen nimmt der Arzt eine Hautprobe (Biopsie) und untersucht diese auf die typischen Hautveränderungen der Psoriasis. So kann er die Schuppenflechte gegenüber anderen Hauterkrankungen abgrenzen.

Behandlung: Wie kann die Schuppenflechte behandelt werden?

Da die Schuppenflechte nicht ursächlich heilbar ist, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und darauf, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die Behandlung der Schuppenflechte hängt unter anderem vom Alter und Geschlecht ab und richtet sie sich nach der Schwere der Haut- bzw. Gelenkveränderungen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Behandlung, die allein oder kombiniert angewendet werden.

  • Äußerliche medikamentöse Behandlung: Die Medikamente werden örtlich auf die von der Schuppenflechte befallenen Hautstellen aufgetragen, zum Beispiel als Salbe, Creme, Lösung oder Schaum. Dabei geht es in erster Linie darum, die Symptome zu lindern und die Schuppenbildung zu verringern. Wirksam und gut verträglich bei Schuppenflechte sind Kortison- und Vitamin-D3-Präparate.
  • Innerliche (systemische) medikamentöse Therapie: Diese Behandlung besteht aus der Einnahme von Medikamenten in Form von Tabletten oder Spritzen. Gängige Wirkstoffe sind Immunsuppressiva, Fumarsäureester, Biologika und Retinoide.
  • Lichttherapie: Vor allem UVB-Strahlung wirkt sich günstig auf die Schuppenflechte aus, weil sie einen Rückgang der Hautveränderungen bewirken kann.
  • Klima- und Bädertherapie: Aufenthalte im See- und Hochgebirgsklima sowie in besonders sonnenreichen Klimazonen wirken sich ebenfalls günstig auf die Schuppenflechte aus. Insbesondere das Baden im salzhaltigen Toten Meer hat einen positiven Effekt bei Psoriasis.

Prognose: Wie ist die Prognose von Schuppenflechte?

Die Schuppenflechte ist nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser ist die Prognose. Nur in seltenen, schweren Fällen endet sie tödlich. Wichtiger Indikator für einen positiven Verlauf der Schuppenflechte ist die eingehende Auseinandersetzung mit der Krankheit. Nicht selten schränkt die Psoriasis die Lebensqualität stark ein. Vor allem bei großflächiger, offensichtlicher Schuppenflechte der Haut und bei Gelenkverformungen bei der Arthritis psoriatica kann deshalb eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein, um psychischen und sozialen Belastungen entgegenzuwirken.

Vorbeugung: Wie kann man Schuppenflechte vorbeugen?

Der Schuppenflechte lässt sich nicht vorbeugen, wohl aber kann man durch einige Maßnahmen Schübe vermeiden oder deren Schwere mindern. Da bei der Entstehung von Psoriasis pustulosa Reize von außen, insbesondere Stress, Infektionen oder Nikotin eine Rolle spielen, ist es sinnvoll, das Immunsystem (Abwehrkräfte) zu stärken und Stress zu reduzieren. Nichtrauchen empfiehlt sich generell. Hautschäden, wie sie zum Beispiel durch zu starke UV-Strahlung verursacht werden können, begünstigen den Ausbruch der Schuppenflechte. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist deshalb angebracht. Außerdem ist es wichtig, die Haut auch in beschwerdefreien Intervallen gut zu pflegen, um Psoriasis-Schübe zu vermeiden.

Weitere Informationen

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Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de/aeusserliche-behandlung-bei-psoriasis-vulgaris.2325.de.html?part=behandlung-zp (Abruf: 11/2017)
Leitlinien der Deutsche Dermatologischen Gesellschaft: Therapie der Psoriasis vulgaris. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013/001 (Stand: 02/2011)
Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016