Warzen

Ursachen: Was sind die Ursachen von Warzen?

Warzen sind gutartige Wucherungen des Hautgewebes, die in Form von Knötchen, Papeln oder auch blumenkohlartigen Gewächsen an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten können. Auslöser sind verschiedene humane Papilloma-Viren (HPV). Es gibt mehr als 150 verschiedene HPV-Typen, von denen einige Warzen (Verrucae) verursachen. Am weitesten verbreitet sind Hautwarzen an den Händen, im Gesicht oder an den Fußsohlen. Selten sind Warzen an der Mundschleimhaut und Genitalwarzen (genitale Kondylome). Humane Papilloma-Viren werden durch Hautkontakt mit betroffenen Stellen oder durch Schmierinfektion übertragen. Nach einer Infektion bilden sich dann nach einiger Zeit (wenige Wochen bis hin zu mehreren Jahren) Hautwucherungen.

Beschwerden: Wie äußern sich Warzen?

Warzen werden unterschiedlich groß – manche erreichen die Größe einer Bohne, sie können aber auch nur so groß wie ein Stecknadelkopf sein. Die Haut wuchert an der betroffenen Stelle, verhornt und wird rau. In unmittelbarer Umgebung bilden sich häufig weitere kleinere Warzen. Je nachdem, an welcher Stelle sie auftreten, variiert ihre Form. In der Regel sind Warzen nicht schmerzhaft. Eine Ausnahme bilden die sogenannten Dornwarzen an den Fußsohlen, die beim Gehen einen stechenden Schmerz verursachen. Genitalwarzen sind vor allem an Schamlippen, Anus und Penis sichtbar.

Bei der selten vorkommenden Epidermodysplasia verruciformis wachsen verschiedene Warzen flächig nebeneinander. Diese wandeln sich bei etwa der Hälfte der Betroffenen in bösartige Hautwucherungen um.

Diagnose: Wie werden Warzen diagnostiziert?

Ärzte erkennen Warzen in der Regel anhand ihres charakteristischen Aussehens, also mittels Blickdiagnose. Im Zweifelsfall, oder um andere Hauterkrankungen auszuschließen, wird eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht. Um den Erreger, also den HPV-Typ, genauer zu bestimmen, entnimmt der Arzt eine Blutprobe und testet diese auf HPV-Antikörper.

Behandlung: Wie kann man Warzen behandeln?

Warzen neigen dazu, sich spontan zurückzubilden. Auch nach einigen Jahren verschwinden sie häufig ohne erkennbare äußere Ursache. Zur Behandlung eignen sich Verfahren, bei denen die verhornte Hautwucherung abgetragen wird. Ein weit verbreitetes Mittel ist die Keratolyse. Dabei wird die Hornschicht der Warzen mit Salizylsäure, Vitamin A-Säure oder einem anderen Wirkstoff aufgeweicht. Gängig sind mit Salizylsäure getränkte Pflaster, die in Apotheken erhältlich sind. Anschließend lassen sich die aufgeweichten Warzen leichter entfernen.

Eine andere geläufige Möglichkeit zur Behandlung von Warzen ist die gezielte Anwendung von Kälte (Kryotherapie). Hierbei vereist der Arzt die Warzen mithilfe von flüssigem Stickstoff. Anschließend entfernt er die abgestorbenen Hautwucherungen. Ähnlich funktioniert die Laserbehandlung: Nach der Laser-Bestrahlung lassen sich die zerstörten Hautwucherungen entfernen.

Ein häufig angewandtes operatives Verfahren zur Warzen-Entfernung ist die Kürettage. Dabei schabt der Hautarzt die Warzen bei der Kürettage mit einem speziellen chirurgischen Löffel, der Kürette, ab. Dazu sind je nach Warzengröße mehrere Sitzungen unter lokaler Betäubung notwendig. Im Anschluss an die Kürettage können starke Nachblutungen auftreten, je nach Größe der Warze und der Wundheilung können auch kleine Narben zurückbleiben. Weitere operative Methoden sind beispielsweise die Elektrokauterisation(Zerstörung und Abtrennung der Warze durch elektrischen Strom) und das Herausschneiden (Exzision) besonders tief wachsender Warzen. Seltener verordnen Ärzte lokal anzuwendende Virustatika (5-Fluorouracil), also virushemmende Mittel, die direkt auf die Warze aufgetragen werden.

Prognose: Wie ist die Prognose von Warzen?

Da es sich bei Warzen um Hautwucherungen handelt, die nicht bösartig sind, ist die Prognose in der Regel gut. Auch Warzen, die schon länger bestehen, bilden sich manchmal spontan zurück. Einige HPV-Typen verursachen mitunter einen gutartigen Hauttumor (Akanthopapillom), der behandlungsbedürftig ist; ebenso die Epidermodysplasia verruciformis.

Bestehen bereits Krankheiten, die das Immunsystem (Abwehrkräfte) schwächen, kommt es vor, dass sich die Warzen stark ausbreiten und flächig auftreten. Bestimmte HPV-Typen, die Genitalwarzen verursachen, erhöhen zudem das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Vorbeugung: Wie kann man Warzen vorbeugen?

Da die Warzen verursachenden Viren über bereits infizierte Hautstellen übertragen werden, empfiehlt es sich, nicht mit Warzen anderer Personen in Berührung zu kommen. Weiterhin ist es ratsam, in Schwimmbädern und öffentlichen Duschen oder Saunen nicht barfuß zu laufen, sondern Kunststoffsandalen oder -schuhe zu tragen. Um einer Ansteckung mit Genitalwarzen vorzubeugen, ist der Gebrauch von Kondomen sinnvoll.

Weitere Informationen

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Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Deutsches Krebsforschungszentrum. Krebsinformationsdienst: Humane Papillomviren und Krebs. www.krebsinformationsdienst.de (Abruf: 11/2017)
Herrmann, K., Trinkkeller, U.: Dermatologie und medizinische Kosmetik. Springer, Heidelberg 2014
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017