Wechseljahre (Klimakterium)

Ursachen: Was sind die Ursachen der Wechseljahre?

Die Wechseljahre (Klimakterium) sind im eigentlichen Sinne keine Krankheit, sondern bezeichnen die Lebensphase einer Frau, in der ihre Hormonbildung nachlässt. Im Durchschnitt setzen die Wechseljahre zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein und dauern einige Jahre. Gelegentlich treten sie aber auch früher oder später auf. In dieser Zeit geht die Bildung der weiblichen Geschlechtshormone, insbesondere der Östrogene, zurück. Als Menopause wird die letzte Regelblutung bezeichnet. Sie wird allerdings erst im Nachhinein festgestellt, wenn ein Jahr lang keine weitere Regelblutung aufgetreten ist. Die Wechseljahre werden in drei Stadien aufgeteilt: Die Prämenopause bezeichnet die Zeit vor der Menopause, während die Postmenopause die Zeit danach beschreibt. Die Perimenopause ist der Zeitraum, der mit den biologischen und hormonellen Anzeichen der Menopause einhergeht.

Beschwerden: Wie äußern sich die Wechseljahre?

Während der Wechseljahre kommt es zu Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung; die Blutungen werden allmählich schwächer, bis sie schließlich mit der Menopause enden. Zu diesem Zeitpunkt sind in den Eierstöcken keine Eier mehr vorhanden, die fruchtbare Phase der Frau ist damit beendet. Da Geschlechtshormone im gesamten Körper wirken, kann es aufgrund der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre zu diversen, teilweise als unangenehm empfundenen „Nebenwirkungen“ kommen. Typische Wechseljahrs-Beschwerden sind:

  • Hitzewallungen
  • Spontane Schweißausbrüche
  • Niedergeschlagenheit, Erschöpfung und Depressionen
  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Gewichtszunahme
  • Hautveränderungen an der Vulva (Vulvaatrophie)
  • Trockenheit der Scheide

Diagnose: Wie werden die Wechseljahre diagnostiziert?

Häufig können die Wechseljahre schon anhand der Symptome diagnostiziert werden. Treten beispielsweise Hitzewallungen, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit auf und bleibt die Regel aus, handelt es sich bei einer Frau zwischen 45 und 55 Jahren sehr wahrscheinlich um die Wechseljahre. Im Zweifelsfall empfehlen sich eine Blut-Untersuchung, bei welcher der Hormonstatus überprüft wird, und gegebenenfalls ein gynäkologischer Abstrich.

Behandlung: Wie können Wechseljahre behandelt werden?

Da es sich bei den Wechseljahren um eine völlig natürliche Lebensphase im Leben jeder Frau handelt, besteht in der Regel kein Grund zu einer Behandlung. Die Symptome der Wechseljahre, die sogenannten „Wechseljahrs-Beschwerden“, lassen sich jedoch mildern. Eine Therapieform zur Linderung der Wechseljahrs-Beschwerden ist die Hormonersatztherapie (HRT oder HT). Dabei werden die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen, deren Bildung in den Wechseljahren zurückgeht, als Medikament eingenommen. Die als besonders unangenehm empfundenen Hitzewallungen und Schweißausbrüche lassen sich durch die Hormonersatztherapie mindern. Durch den Rückgang der natürlichen Hormone geht auch die Knochendichte zurück. Als Folgeerscheinung der Wechseljahre besteht deshalb die Gefahr von Osteoporose (Knochenschwund). Die Verringerung der Knochendichte lässt sich ebenfalls durch die Hormonersatztherapie mindern.

Dennoch ist die Einnahme künstlicher Hormone nicht generell empfehlenswert und sollte nur nach eingehender Abwägung von Nutzen-Risiko angewendet werden, da auch Nebenwirkungen auftreten können. Zu den unerwünschten Wirkungen gehört ein erhöhtes Risiko für Gallenwegserkrankungen, Thrombose (Blutgerinnsel) sowie für Brustkrebs (Mammakarzinom) und Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom). Auch Übelkeit, Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen im Bindegewebe können durch die Hormongabe verursacht werden. Deshalb finden naturheilkundliche Medikamente, wie zum Beispiel Mönchspfeffer (Agnus castus) oder ein Extrakt aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze, immer häufiger Eingang in die Therapie zur Erleichterung der Wechseljahrs-Beschwerden.

Prognose: Wie ist die Prognose der Wechseljahre?

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, daher ist die Prognose gut. Das Klimakterium ist nach etwa zehn Jahren abgeschlossen, vielfach bessern sich die Beschwerden auch ohne Hormonersatztherapie nach ein bis zwei Jahren in der Postmenopause deutlich. In der Phase der Wechseljahre stellt sich der Körper um, mit dem Ende dieser Veränderungen klingen auch die Beschwerden ab.

Vorbeugung: Wie kann man Wechseljahren vorbeugen?

Da die Wechseljahre eine völlig natürliche Phase im Leben jeder Frau sind, ist es nicht möglich, ihnen vorzubeugen. Durch eine gesunde Lebensweise lassen sich oft jedoch die typischen Beschwerden lindern.

Weitere Informationen

Web-Tipps:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.frauengesundheitsportal.de
pro familia: www.profamilia.de

Buch-Tipps:
Diese Bücher können Sie direkt bei Amazon bestellen (Anzeige):

Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Berufsverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 11/2017)
Haag, P. et al.: Gynäkologie und Urologie für Studium und Praxis. Medizinische Verlags- und Informationsdienste. Breisach, 2016/2017
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017