Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Ursachen: Was sind die Ursachen einer Zahnfleischentzündung?

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist eine akute oder chronische Entzündung des Zahnfleischs. Ursächlich ist in den meisten Fällen eine mangelnde Zahnhygiene, wodurch sich verschiedene Bakterien im Mundraum ansiedeln können. Aber auch durch mechanische Einwirkungen auf das Zahnfleisch, wie beispielsweise hartes Zähneputzen, bei dem das Zahnfleisch verletzt wird, kann es zur Gingivitis kommen. Alkohol- und Nikotinkonsum verstärken Zahnfleischentzündungen. Des Weiteren begünstigen Stoffwechselerkrankungen oder Kaufunktionsstörungen (zum Beispiel schlecht sitzender Zahnersatz) eine Gingivitis. Eine Sonderform der Zahnfleischentzündung ist die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis (ANUG). Hierbei wird das Zahnfleisch zwischen den Zähnen von Bakterien angegriffen.

Die Zahnfleischentzündung ist eine häufige Infektionskrankheit. Hierzulande leiden ungefähr 80 bis 90 Prozent der Menschen einmal im Leben an einer Entzündung des Zahnfleischs. In hormonell veränderten Phasen, wie der Pubertät, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren (Klimakterium), kommt es besonders häufig zu Zahnfleischentzündungen.

Beschwerden: Wie äußert sich eine Zahnfleischentzündung?

Typische Symptome einer Zahnfleischentzündung sind Rötungen, Schwellung und Blutungen an dem betroffenen Zahnfleischareal. Schmerzen verursacht eine Zahnfleischentzündung anfangs nicht. Ein süßlicher Mundgeruch kann auch auf eine bakterielle Infektion hinweisen. Bei einer akuten nekrotisierenden ulzerösen Gingivitis (ANUG) kommt es teilweise zu Symptomen wie starkem Fieber, Abgeschlagenheit, starken Schmerzen und Mundgeruch.

Diagnose: Wie wird eine Zahnfleischentzündung diagnostiziert?

Beim Verdacht auf eine Zahnfleischentzündung führt der Zahnarzt eine gründliche Untersuchung der Zähne, des Zahnfleischs und des Mundes durch, beispielsweise:

  • Bestimmung der Plaquebesiedlung
  • Untersuchung der Zahnfleischtaschen
  • Blutungsneigung des Zahnfleischs
  • Bewertung des Zahnfleischzustands mithilfe des Parodontalen Screening Index (PSI)
  • Speichelprobe zur Bestimmung von Bakterien im Mundraum
  • Gegebenenfalls Röntgen-Untersuchung des Gebisses

Behandlung: Wie kann eine Zahnfleischentzündung behandelt werden?

Eine Zahnfleischentzündung lässt sich mit einer professionellen Zahnreinigung innerhalb weniger Tage behandeln. Wichtig ist im Anschluss eine fortwährende, sachgerechte Mundhygiene.

Die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis (ANUG) muss dringend von einem Zahnarzt behandelt werden. Die Zähne werden nach einer Betäubung gereinigt und gegebenenfalls verschreibt der Zahnarzt Antibiotika und Schmerzmittel.

Prognose: Wie ist die Prognose einer Zahnfleischentzündung?

Generell lassen sich Zahnfleischentzündungen wirksam behandeln. Wird die akute Zahnfleischentzündung allerdings nicht erkannt und behandelt, kommt es oftmals zu einer chronischen Zahnfleischentzündung. Aus der chronischen Gingivitis entwickelt sich häufig eine Parodontose, das heißt eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats, die zum Zahnverlust führen kann.

Vorbeugung: Wie kann man einer Zahnfleischentzündung vorbeugen?

Um einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen, sind eine gute Mundhygiene und die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt wichtig. Sobald man erste Anzeichen einer Gingivitis wie Rötungen, Schwellung und Blutungen am Zahnfleisch bemerkt, sollte man einen Zahnarzt aufsuchen.

Weitere Informationen

Buch-Tipps:
Diese Bücher können Sie direkt bei Amazon bestellen (Anzeige):

Autor: Marie-Luise Lemberg, Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: www.dgzmk.de (Abruf: 11/2017)
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de (Abruf: 11/2017)
Müller, H.-P.: Checkliste Parodontologie. Thieme, Stuttgart 2012