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Blutfette
Was bedeuten die Blutfette?
Zu den Blutfetten zählen die beiden Laborwerte Cholesterin und Triglyzeride. Die Blutfette sind nicht wasserlöslich und daher im Blut an bestimmte Transport-Eiweiße, die Lipoproteine LDL, HDL, VLDL und IDL, gebunden. Im Rahmen der Blutfette-Laboruntersuchung werden daher häufig auch das LDL-Cholesterin- und das HDL-Cholesterin mit bestimmt.
Wann werden die Blutfette gemessen (welche Indikation)?
Ärzte lassen die Blutfette messen:
- um das Risiko für eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und das damit verbundene Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beurteilen
- beim Verdacht auf Fettstoffwechsel-Störungen
- zur Kontrolle einer fettreduzierten Therapie oder Diät
Wie werden die Blutfette gemessen?
Die Blutfette werden im Blut gemessen. Man sollte 12 bis 14 Stunden vor der Blutentnahme nichts mehr essen, um die Blutfett-Werte nicht zu verfälschen. Der Cholesterin-Wert ist dabei nicht so stark von der Nahrungsaufnahme abhängig wie die Triglyzerid-Werte.
Wie lauten die Referenzwerte für die Blutfette?
Für das Blutfett Cholesterin (Gesamtcholesterin) gelten folgende Referenzwerte:
- Gesamt: < 160 mg/dl bzw. <4,14 mmol/l
- HDL: 40-60 mg/dl bzw. 0,46-0,69 mmol/l
- LDL: < 160 mg/dl bzw. <4 mmol/l
Für die Triglyzeride gelten folgende Referenzwerte:
- Normal: < 150 mg/dl bzw. < 1,7 mmol/l
- Grenzwertig hoch: 150-200 mg/dl bzw. 1,7-2,3 mmol/l
- Hoch: 200-500 mg/dl bzw. 2,3-5,7 mmol/l
- Sehr hoch: 500-1.000 mg/dl bzw. 5,7-11,4 mmol/l
- Extrem hoch: > 1.000 mg/dl bzw. > 11,4 mmol/l
Was bedeutet eine Erhöhung der Blutfette?
Eine Erhöhung der Blutfette Cholesterin und Triglyzeride kann folgende Ursachen haben:
- Angeborene, vererbte Fettstoffwechsel-Störungen wie die primäre, familiäre Hypercholesterinämie bzw. die primäre, familiäre Hypertriglyzeridämie (angeborene, vererbte Fettstoffwechsel-Störung)
- Erworbene Fettstoffwechsel-Störungen wie die sekundäre Hypercholesterinämie bzw. die sekundäre Hypertriglyzeridämie
- Fettreiche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel
- Alkoholmissbrauch
- Bestimmte Medikamente, z.B. Beta-Blocker, Glukokortikoide wie Kortison, Anti-Baby-Pille, entwässernde Mittel (Diuretika)
- Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
- Lebererkrankungen
- Gallenwegserkrankungen
- Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose)
- Stoffwechsel-Störungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Cushing-Syndrom oder Gicht
Im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft sind erhöhte Cholesterin-Werte und erhöhte Triglyzerid-Werte normal.
Was bedeutet eine Erniedrigung der Blutfette?
Mögliche Ursachen für zu niedrige Cholesterin-Werte sind:
- Seltene, vererbbare Fettstoffwechsel-Störung (Abetalipoproteinämie, Hypobetalipoproteinämie)
- Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)
- Leberschwäche (Leberinsuffizienz)
Im Rahmen von schweren Krebserkrankungen, schweren Infektionen, schweren Operationen oder schweren Unfällen kann es ebenfalls zu niedrigen Cholesterin-Werten kommen.
Zu niedrige Triglyzerid-Werte haben in der Regel keinen Krankheitswert.