Ferritin

Was bedeutet der Laborwert Ferritin?

Ferritin ist ein Eiweiß, das Eisen (Ferrum) im Körper speichert – hauptsächlich in der Leber, Milz und im Knochenmark.

Wann wird der Laborwert Ferritin gemessen (welche Indikation)?

Ferritin, der Speicherstoff für Eisen, wird beim Verdacht auf einen Eisenmangel (Blutarmut durch Eisenmangel, Eisenmangel-Anämie) oder beim Verdacht auf eine Eisenüberladung bestimmt. Ferritin ist die wichtigste Messgröße, um den Eisenstatus im Körper zu beurteilen. Weitere Laborwerte sind Transferrin (Eisen-Transport-Protein) und Eisen selbst.

Wie wird der Laborwert Ferritin gemessen?

Ferritin wird im Blut gemessen.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Ferritin?

Es gelten folgende Ferritin-Referenzwerte für Erwachsene:

  • Männer: 18-360 µg/l
  • Frauen: 9-140 µg/l

Zu beachten ist, dass die Ferritin-Referenzwerte methoden- und laborabhängig sind. Es empfiehlt sich daher, sich nach den Referenzwerten des jeweiligen Labors zu richten.

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Ferritin?

Erhöhte Ferritin-Werte können verursacht sein durch:

  • Eisenüberladung, z.B. durch Eisenspeicher-Krankheit (Hämochromatose) oder häufige Bluttransfusionen
  • Eisenverteilungsstörungen, z.B. blockierte Eisenfreisetzung bei Entzündungen, Infektionen, Tumoren, Leberschäden
  • Hämolyse (Zerfall von roten Blutkörperchen, Erythrozyten), z.B. bei bestimmten Formen von Blutarmut (Anämie) wie Vitamin-B12-Mangel-Anämie/Folsäure-Mangel-Anämie, bei Porphyrien (Blutbildungsstörungen) oder bei Bleivergiftung

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Ferritin?

Erniedrigte Ferritin-Werte sprechen für einen Eisenmangel, z.B. verursacht durch:

  • Eisenverlust durch Blutungen, wie Magen-Darm-Blutung (z.B. bei Magengeschwür), Blut im Stuhl, Blut im Urin, verstärkte Menstruationsblutung, Blutspenden
  • Eisenarme Ernährung, z.B. Vegetarier, oder bei Alkoholismus
  • Verminderte Eisenaufnahme im Darm, z.B. bei Zöliakie (Einheimischer Sprue)
  • Transferrin-Mangel, z. B. bei bestimmten Nierenerkrankungen (Nephrotisches Syndrom) oder Verbrennungen
  • Erhöhten Eisenbedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Arastéh, K. et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2013
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009