LDH (Laktat-Dehydrogenase)

Was bedeutet der Laborwert LDH?

LDH (Laktat-Dehydrogenase) ist ein Enzym, das in zahlreichen Organen vorkommt. Um aussagekräftige Rückschlüsse auf Erkrankungen ziehen zu können, sind in der Labormedizin die einzelnen LDH-Unterformen – die fünf LDH-Isoenzyme – relevant, die hauptsächlich in folgenden Organen zu finden sind:

Wann wird der Laborwert LDH gemessen (welche Indikation)?

Die einzelnen LDH-Isoenzyme werden, zusammen mit anderen Labortwerten, unter anderem bei verschiedenen Formen von Blutarmut (Anämien), Muskelerkrankungen, Lungenembolie, Lebererkrankungen, Vergiftungen oder Tumoren bestimmt.

LDH 1 und LDH 2 (zusammen HBDH) werden vor allem beim Verdacht auf einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt), gemessen. Der Laborwert steigt etwa sechs bis zwölf Stunden nach dem Herzinfarkt an und erreicht sein Maximum nach zwei bis sechs Tagen. Der HBDH-Wert normalisiert sich nach zehn bis 20 Tagen. Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, bestimmen Ärzte weitere Blutwerte wie CK (Creatinkinase), CK-MB, LDH (Laktat-Dehydrogenase) und Troponin T.

Wie wird der Laborwert LDH gemessen?

Die LDH (Laktat-Dehydrogenase) wird im Blut gemessen.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert LDH?

Der Referenzwert beim Erwachsenen für die Gesamt-LDH beträgt < 250 U/l. Für LDH 1 und LDH 2 (= HBDH) lauten die Referenzwerte:

  • Männer: 135-225 U/l
  • Frauen: 135-215 U/l

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts LDH?

Mögliche Ursachen von erhöhten LDH-Werten sind:

  • Herzmuskel-Erkrankungen, wie
    • Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
    • Herzmuskel-Entzündung (Myokarditis)
    • Herzbeutel-Entzündung (Perikarditis)
    • Herzinnenhaut-Entzündung (Endokarditis)
    • Herzrhythmusstörungen
  • Blutkrankheiten, z.B.
    • Anämien (Blutarmut)
    • Hämolyse (Zerfall von roten Blutkörperchen)
  • Muskelerkrankungen, wie
    • Muskelentzündung
    • Muskelschwund (Muskeldystrophie)
    • Muskelverletzungen

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts LDH?

Erniedrigte LDH-Werte haben in der Regel keinen Krankheitswert.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2013
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009