NSE (Neuronenspezifische Enolase)

Was bedeutet der Laborwert NSE?

NSE (Neuronenspezifische Enolase) ist ein Enzym, das in der Labormedizin als Tumormarker genutzt wird. Tumormarker sind Laborwerte, die der Arzt meist zur Therapie- und Verlaufskontrolle von Krebserkrankungen bestimmen lässt.

Wann wird der Laborwert NSE gemessen (welche Indikation)?

Die NSE (Neuronenspezifische Enolase) wird als Tumormarker vor allem bei einer bestimmten Form von Lungenkrebs (kleinzelliges Bronchialkarzinom) sowie beim Neuroblastom, einem vom Nervengewebe ausgehenden bösartigen Tumor im Kindesalter, sowie beim Seminom, einem Keimzelltumor des Hodens, zur Therapie- und Verlaufskontrolle gemessen.

Wie wird der Laborwert NSE gemessen?

Der Tumormarker NSE (Neuronenspezifische Enolase) wird im Blut gemessen. Im Labor erfolgt die Analyse mittels Immunoassay.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert NSE?

Der Toleranzwert (Cut-off-Wert) für den Tumormarker NSE beträgt:

  • Erwachsene: 12,5 µg/l
  • Kinder unter 1 Jahr: 25 µg/l

Zu beachten ist, dass die Cut-off-Werte für NSE methoden- und laborabhängig sind. Es empfiehlt sich daher, sich nach den Referenzwerten des jeweiligen Labors zu richten.

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts NSE?

Erhöhte Werte des Tumormarkers NSE (Neuronenspezifische Enolase) können für eine erhöhte Tumoraktivität sprechen. Steigen die Tumormarker-Werte also während der Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge an, müssen weitere Untersuchungen zeigen, ob die Krebserkrankung tatsächlich weiter fortschreitet. Beim kleinzelligen Bronchialkarzinom ist der Tumormarker NSE sehr empfindlich; er kann aber auch bei anderen bösartigen Tumoren erhöht sein, zum Beispiel beim Neuroblastom und Seminom sowie bei Schilddrüsenkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs und anderen Formen von Lungenkrebs.

Erhöhte NSE-Werte können aber auch andere – nicht krebsbedingte – Gründe haben, zum Beispiel:

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts NSE?

Fallen die Werte des Tumormarkers NSE (Neuronenspezifische Enolase) während der Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge ab, spricht dies dafür, dass die Therapie anschlägt und der Tumor (z.B. der Lungenkrebs) erfolgreich bekämpft wurde.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst: http://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/tumormarker.php  
(Abruf: 01/2015)
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim:
www.ma.uni-heidelberg.de/inst/ikc/ikc-tumormarker.html (Abruf: 01/15)