TSH (Thyroidea-Stimulierendes Hormon)

Was bedeutet der Laborwert TSH?

Das Thyroidea-Stimulierende Hormon (TSH), auch Thyreotropin genannt, wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Es reguliert den Stoffwechsel der Schilddrüse, indem es die Jodaufnahme in die Schilddrüse, die Bildung der Schilddrüsen-Hormone T3 und T4 sowie die Sekretion dieser Hormone aus der Schilddrüse ins Blut steuert.

Wann wird der Laborwert TSH gemessen (welche Indikation)?

Das Thyroidea-Stimulierende Hormon (TSH) spielt eine wichtige Rolle in der Diagnostik der Schilddrüsen-Funktion und von Schilddrüsen-Erkrankungen. So wird es bei Verdacht auf eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) oder eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) sowie zur regelmäßigen Verlaufskontrolle bei Schilddrüsen-Medikation gemessen.

Wie wird der Laborwert TSH gemessen?

Das Thyroidea-Stimulierende Hormon (TSH) lässt sich im Blut messen. Im Labor wird der Wert mittels Immunoassay ermittelt. Die Schilddrüsen-Diagnostik umfasst weitere Laborwerte, wie T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetrajodthyronin, Thyroxin).

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert TSH?

Der TSH-Wert unterliegt einem Tagesrhythmus: Um Mitternacht sind die Werte am höchsten, und am Nachmittag finden sich die niedrigsten TSH-Werte. Für Erwachsene gelten folgende TSH-Referenzwerte:

  • 0,4-2,50 mlU/l

Es ist zu beachten, dass die TSH-Referenzwerte je nach Methode und Labor sehr unterschiedlich ausfallen; daher ist der Referenzbereich des jeweiligen Labors zu berücksichtigen.

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts TSH?

Wenn TSH erhöht ist und gleichzeitig die Schilddrüsen-Hormone T3 und T4 erniedrigt sind, spricht dies für eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose). In seltenen Fällen liegt einer TSH-Erhöhung eine andere Ursache, wie ein TSH-produzierender Tumor der Hirnanhangsdrüse, zugrunde.

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts TSH?

Erniedrigte TSH-Werte finden sich bei einer Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose), wenn gleichzeitig die Schilddrüsen-Hormone T3 und T4 erhöht sind. Falls T3 und T4 ebenfalls erniedrigt sind, kann eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose), zum Beispiel aufgrund einer Schwäche der Hirnanhangsdrüse (Hypophysen-Insuffizienz) vorliegen. Bestimmte Medikamente (wie Kortison oder Dopamin) können ebenfalls zu einer TSH-Erniedrigung führen.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2013
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009