Asthma bronchiale: Risikofaktoren und was Sie selbst tun können

Husten oder Kurzatmigkeit in der Nacht, Luftnot beim Aufwachen und bei leichteren körperlichen Belastungen: Wer unter Asthma (griechisch für „Beklemmung“) leidet, kennt diese typischen Warnzeichen eines drohenden Asthmaanfalls. Obwohl die genauen Ursachen von Asthma noch nicht bis ins kleinste Detail geklärt sind, spielen Gene und Umgebungsfaktoren dabei aber mit hoher Sicherheit eine Rolle. Eine häufige Form ist das allergische Asthma, das durch sogenannte Allergene eine allergische Reaktion auslöst. Nicht-allergisches Asthma ist oft die Folge von Virusinfektionen der Atemwege.

Durch die Entzündung der Atemwege leiden Asthmapatienten häufig unter pfeifender Atmung, Husten, einem Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Luftnot. In einigen Fällen bessern sich die typischen Symptome bei Asthma von selbst oder werden durch die Einnahme von vorbeugenden oder Akut-Medikamenten gelindert. Beschwerdefreie Perioden können sich aber auch rasch mit Zeiten starken Hustens und Atemnot bis hin zum akuten Asthmaanfall abwechseln. Dank neuer Wirkstoffe und medizinischer Forschung können viele Patienten mit Asthma bronchiale, aber auch jene, die unter anderen Atemwegserkrankungen wie chronischer Bronchitis oder Heuschnupfen leiden, immer besser behandelt werden.

Diese Risikofaktoren können Asthma begünstigen

Weil bestimmte Umstände und Voraussetzungen bei Asthmatikern besonders häufig auftreten, gelten Sie als Risikofaktoren – besonders für allergisches Asthma:

  • Familiäres Auftreten: Das Asthma und/oder bestimmte Allergien wie Heuschnupfen oder Neurodermitis betreffen oder betrafen auch Familienangehörige.
  • Geburtsgewicht: Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht erkranken häufiger an Asthma als Kinder, die bei Geburt normalgewichtig waren.
  • Erkrankungen in der Kindheit: Kinder mit Allergien, Neurodermitis, Milchschorf oder wiederkehrenden juckenden Hautstellen (Ekzeme) erkranken häufiger auch an Asthma.
  • Rauchen: Kinder, deren Eltern und im Besonderen deren Mütter rauchen, entwickeln häufiger eine Asthmaerkrankung als Kinder von Eltern, die nicht rauchen. Dieser Risikofaktor gilt für alle Asthmatiker.
  • Hygiene: Übertriebene Hygienemaßnahmen fördern die Entwicklung von Allergien und begünstigen Asthma.
  • Viren: Häufige Infekte durch unbekannte oder neuartige Viren können nicht-allergisches Asthma auslösen.
  • Säuglingsnahrung: Ein frühes Abstillen des Babys erhöht die Wahrscheinlichkeit für Asthma im späteren Leben.

Klimatherapie bei Asthma bronchiale

Wer neben der regelmäßigen Einnahme der verordneten Medikamente zusätzlich etwas für seine Lungengesundheit tun will, hat zahlreiche Möglichkeiten. Die sogenannte Klimatherapie zum Beispiel basiert auf der Annahme, dass eine Luftveränderung sich positiv auf Patienten mit Lungenerkrankungen auswirkt. Weil die Atemluft am Meer, in unterirdischen Stollen oder in den Bergen, anders zusammengesetzt ist als die „alltäglich“ eingeatmete Luft, können Entzündungen schneller abklingen und das Atem- und Immunsystem beruhigt werden. Der Lungeninformationsdienst des Helmholtz-Zentrums in München erklärt dies damit, dass die Atemluft in diesen Kurorten weniger Allergene und Schadstoffe enthält; auch die Pollenbelastung ist geringer. Ein Aufenthalt an der See trägt mit einem höheren Anteil an Salz und Feuchtigkeit in der Luft dazu bei, dass sich zähflüssiger Schleim in der Lunge verringert und die Atemwege gut befeuchtet werden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die lindernden Effekte einer Klimatherapie in vielen Fällen nur von kurzer Dauer sind. Ob und welche langfristigen Effekte eine Klimatherapie bereithält, muss von Wissenschaftlern noch untersucht werden.

Ein Tag am Meer in der Großstadt

Um die Zeit bis zum nächsten (Kur-) Urlaub zu überbrücken, haben Asthmapatienten die Möglichkeit ein Klima wie am Meer in ihren Alltag zu holen. Inhalationen mit Sole-Aerosol oder der Aufenthalt in sogenannten Salzräumen machen es möglich und imitieren das Mikroklima von maritimen Kurorten. Darüber hinaus lassen sich durch die Sole-Anwendungen nicht nur körperliche Symptome lindern. Viele Menschen nutzen Salzräume auch als Entspannungsinsel im kräftezehrenden Alltag oder therapiebegleitend bei psychischen Beschwerden wie depressiver Verstimmung oder Burn-Out.

Weitere Informationen

Autor: Veronika Toth, M.Sc. Ernährungswissenschaften, medproduction GmbH
Datum der letzten Aktualisierung: Juli 2017
Quellen:
Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrum München. Klimatherapie – Höhe, Seeluft und Höhlen. https://www.lungeninformationsdienst.de/therapie/alternative-methoden/klimatherapie/index.html (Abruf: 07/2017).
Lungenärzte im Netz. Asthma bronchiale: Risikofaktoren. http://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/risikofaktoren/ (Abruf: 07/2017).
Lungenärzte im Netz. Verschiedene Asthmaformen. (Abruf: 07/2017).