Behandlungsmethoden von Arthrose

Wenn die Gelenke schmerzen und geschwollen sind, man sich morgens steif fühlt und nur schwer hochkommt, dann können das Anzeichen einer Arthrose sein – einer häufigen Form von Gelenkverschleiß.

Im Laufe des Lebens nutzen sich Knorpel, Gelenkgewebe und -schmiere ab, je älter wir werden, desto eher leiden wir an Gelenkbeschwerden. Grundsätzlich kann eine Arthrose in jedem Gelenk entstehen, am häufigsten betroffen sind jedoch Fingergelenke, Knie, Hüfte oder Wirbelsäule. Wenn die Arthrose fortschreitet, kann sich das Gelenk entzünden, oft schwellen dann die betroffenen Gelenke an.

Schmerzen und Steifheit schränken nicht nur die Beweglichkeit Betroffener stark ein, auch die Lebensqualität leidet. Doch wie lässt sich Arthrose behandeln?

Wie lässt sich eine Arthrose behandeln?

Ziel der Behandlung ist es, das weitere Fortschreiten der Arthrose zu verhindern, Schmerzen zu lindern und gleichzeitig Beweglichkeit und Gehleistung zu erhalten und damit auch die Lebensqualität. In der Regel setzen Ärzte auf eine Kombination aus medikamentöser Therapie und Physiotherapie.

Gegen die Schmerzen kommen zum Beispiel entzündungshemmende und schmerzstillende Präparate wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, etwa Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen) oder sogenannte Cox-2-Hemmer (etwa Celecoxib und Etoricoxib) zum Einsatz. Bei einer akuten Entzündung kann auch ein Glucokortikoid (Kortison) in das Gelenk injiziert werden. Gerade bei Kniearthrose spritzen Ärzte häufig auch Hyaluronsäure ins Gelenk, ein natürlicherweise im Körper vorkommendes „Schmiermittel“. Da sich die Hyaluronsäure bei Arthrose schneller abbaut als in einem gesunden Gelenk, können Hyaluronsäure-Präparate den Abbau ausgleichen. Eine Schmerzminderung lässt sich auch erreichen, wenn im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) Knorpelzellen aus dem Gelenk gespült werden.

Andere Methoden versuchen, den Verursacher der Gelenkerkrankung „auszuschalten“, den Botenstoff Interleukin 1beta (IL-1beta). Interleukin beschleunigt den Abbau von Knorpelsubstanz, sein Gegenspieler – der Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist (IL-1Ra) oder auch Anti-Interleukin – dagegen schützt den Knorpel. Im Labor lässt sich Anti-Interleukin aus dem Blut des Patienten extrahieren und vermehren. Injiziert man es dem Arthrose-Patienten in Form von speziell aufgearbeitetem Blutplasma, lassen sich die Interleukin-Produktion im Körper der Arthrose-Patienten auf ein normales Maß begrenzen, der fortschreitende Knorpelschwund aufhalten und die Beschwerden nachhaltig lindern.

Zusätzlich zu allen Therapieformen dient gezielte Physiotherapie bei Arthrose der Mobilisierung sowie Muskelkräftigung und -dehnung. Auch leichtes, gelenkschonendes Ausdauertraining wie Schwimmen oder Radfahren kräftigt und dehnt die Muskulatur, orthopädische Hilfsmittel wie Fersenkissen, Puffereinlagen, Bandagen, Keilkissen oder Sitzerhöhungen unterstützen die Behandlung.

Wenn aufgrund sehr starker Schmerzen oder einer Gelenkversteifung keine andere Therapie infrage kommt, kann es nötig sein, das betroffene Gelenk zu ersetzen.

Arthrose vorbeugen und Auslöser meiden

Eine Arthrose ist ein natürlicher Verschleißprozess, doch gibt es Auslöser, die eine Arthrose wahrscheinlicher machen oder beschleunigen. So können zum Beispiel Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Gicht eine Arthrose auslösen, Übergewicht belastet Knie, Hüfte und Wirbelsäule zusätzlich. Auch die Ernährung kann Arthrose beeinflussen: Liegen bereits Entzündungen vor, können diese durch Süßes, Weizenprodukte und Schweinefleisch weiter befeuert werden. Entzündungshemmend wirken dagegen Gemüse (vor allem Brokkoli), Obst, Nüsse und Gewürze wie Kurkuma, Ingwer und Chili. Omega-3-Fettsäuren in pflanzlichen Ölen und Kaltwasserfischen haben ebenfalls einen antientzündlichen Effekt.

Auch dem Sport kommt eine wichtige Rolle zu: Regelmäßige Bewegung hilft, die gelenkstützenden Sehnen und Muskeln zu stärken, sie hält die Gelenke beweglich und regt den Stoffwechsel des Gelenkknorpels an, wodurch er mit Nährstoffen versorgt wird.

Und auch, wenn die Gelenke schmerzen, ist es sinnvoll, in Bewegung zu bleiben. Schon nach einigen Wochen kann ein regelmäßiges Kräftigungs- und Beweglichkeitstraining die Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion verbessern. Wichtig ist, sich eine Sportart zu suchen, die Spaß macht, oder die man in einer Gruppe ausüben kann, das motiviert zusätzlich.

Dazu sollte der Sport gelenkschonend sein, so ist Wassergymnastik oder Radfahren besser geeignet als Joggen. Am besten besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten, welche Sportart für Sie geeignet ist.

Weitere Informationen

Autor: Andrea Böttcher, medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum der letzten Aktualisierung: März 2020
Quellen:
radiologicum münchen, Warum wird eine Orthokin-Behandlung durchgeführt? https://www.radiologicum-muenchen.de/Orthokintherapie/Warum-Orthokin-Behandlung (Abruf: März 2020)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Rheumadiät: https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/rheumadiaet/
gesundheitsinformation.de, Arthrose: https://www.gesundheitsinformation.de/arthrose.2700.de.html (Abruf: März 2020)
gesundheitsinformation.de, Kniearthrose (Gonarthrose): https://www.gesundheitsinformation.de/kniearthrose-gonarthrose.3275.de.html (Abruf: März 2020)
gesundheitsinformation.de, Kniearthrose (Gonarthrose), Welche Schmerzmittel können helfen? https://www.gesundheitsinformation.de/welche-schmerzmittel-koennen-helfen.3275.de.html?part=behandlung-jz (Abruf: März 2020)
gesundheitsinformation.de, Kniearthrose (Gonarthrose), Was kann ich selbst tun, um meine Knie zu stärken? https://www.gesundheitsinformation.de/was-kann-ich-selbst-tun-um-meine-knie-zu-staerken.3275.de.html?part=behandlung-av
gesundheitsinformation.de (Abruf: März 2020)
Kniearthrose (Gonarthrose), Können Spritzen ins Knie helfen? https://www.gesundheitsinformation.de/koennen-spritzen-ins-knie-helfen.3275.de.html?part=behandlung-gh (Abruf: März 2020)