Fasten

Beim Fasten geht es darum, eine Zeit lang vollständig auf Nahrung oder auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Fasten soll den Körper entwässern, entgiften, reinigen und dabei helfen, innerlich zur Ruhe zu kommen.

Das Fasten hat in vielen Kulturkreisen eine jahrtausendealte Tradition und ist oftmals in religiöse Rituale eingebettet. So ist die Fastenzeit in Deutschland zwischen Aschermittwoch und Ostern auch heute noch Brauch. Seit dem Mittelalter hat sich das Fasten zunehmend als Heilmethode durchgesetzt. Beim sogenannten Heilfasten geht es hauptsächlich um die innere Reinigung des Körpers und um meditative Aspekte. Ein wichtiger Vertreter des Fastens war der deutsche Arzt Otto Buchinger (1882-1970), nach dem heute das Buchinger-Fasten benannt ist.

Wie wird Fasten angewendet?

Es gibt verschiedene Formen des Fastens. Je nach Art der Fastenkur verzichtet man entweder vollständig auf feste Nahrung oder nur auf bestimmte Nahrungsmittel wie Alkohol und Süßigkeiten. Übliche Fastenformen sind z.B. Buchinger-Fasten (nur Tee und Säfte), Molke- oder Wasser-Fasten, bei denen ausschließlich flüssige Nahrung aufgenommen werden darf.

Vor Beginn der Fastenkur empfehlen Therapeuten ein bis zwei Vorbereitungstage, um den Körper langsam an den Nahrungsentzug zu gewöhnen. Am ersten Fastentag erfolgt dann eine vollständige Darmentleerung, etwa mithilfe eines Einlaufs oder Abführsalzen. In den darauffolgenden Tagen besteht der „Speiseplan“ aus Wasser, Kräutertees, Gemüse- und Obstsäften, die der Fastende über den Tag verteilt trinkt.

In der Regel beinhaltet eine Fastenkur neben dem Verzicht auf Nahrung auch ein umfassendes Körperpflege-Programm. Das können zum Beispiel Saunagänge, Massagen, Körperwickel, Abreibungen oder Ölbäder sein. Sie regen die Ausscheidungsprozesse des Körpers an. Das Fasten lässt sich auch durch Entspannungsübungen ergänzen, um die innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu fördern.

Wofür wird Fasten eingesetzt?

Fasten hat vielfältige Wirkungen auf den gesamten Organismus. Es regt den Stoffwechsel an, entlastet den Magen-Darm-Trakt, stärkt das Immunsystem, reinigt die Hautporen von innen und schwemmt überschüssiges Wasser aus den Zellen.

Therapeutisch wird Fasten heute u.a. ergänzend eingesetzt bei:

Bestimmte Risikogruppen sollten nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle fasten. Auf keinen Fall fasten sollten Personen mit:

Weitere Informationen

Autor: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Buchinger, O.: Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg. Haug, Stuttgart 2013
Leitlinie der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V.: Leitlinien zur Fastentherapie. (Stand: Juni 2002)
Lützner, Dr. med. H.: Wie neugeboren durch Fasten. Gräfe & Unzer, 2013
Possin, R., Gienger, Z.: Fasten für Körper und Seele. Haug, Stuttgart 2008