Homotoxikologie

Die Homotoxikologie wurde in den 1950er Jahren von dem Arzt Hans-Heinrich Reckeweg entwickelt. In der Homotoxikologie gelten Krankheit und Unwohlsein als Wirkung von Giften, die sich im Körper angereichert haben. Das Prinzip der sogenannten Antitoxischen Medizin ist, den Körper bei der Ausscheidung von Giftstoffen zu unterstützen.

Wie funktioniert die Homotoxikologie?

Laut Homotoxikologie entstehen Krankheiten als Folge von Giften. Als Gifte gelten unter anderem Umweltgifte, Nikotin, Giftstoffe aus der Nahrung, Krankheitserreger, Gifte, welche bei Stoffwechselstörungen entstehen und falsch angewendete Medikamente.

Eine Krankheit laut Homotoxikologie entsteht in mehreren Stufen:

  • Ausscheidungsphase: Der Körper versucht die Gifte auszuscheiden, z.B. über Harn, Urin, Schweiß oder durch erhöhte Schleimproduktion, Durchfall oder Erbrechen.
  • Reaktionsphase: Gelingt es dem Körper nicht, die Gifte auszuleiten, reagiert er mit einem erhöhten Stoffwechsel, z.B. Entzündung oder Fieber.
  • Depositionsphase: Gifte lagern sich im Körper ab, v.a. im Bindegewebe.
  • Zelluläre Phase: Zellen werden durch die Gifte geschädigt. Sie verändern ihren Stoffwechsel, vermehren sich krankhaft oder sterben ab.

Wie wird die Homotoxikologie angewendet?

Therapeuten der Homotoxikologie deuten Krankheiten als Giftwirkung. Um sie zu heilen, empfehlen sie die Antitoxische Therapie. Diese soll dem Körper helfen, Giftstoffe auszuscheiden bzw. den Stoffwechsel unterstützen. Dazu setzt der Therapeut meist homöopathische Mittel ein – Wirkstoffe in sehr starker Verdünnung. Auch empfiehlt er „hochwertige“ Nahrung, Fasten, Sauna und weitere Methoden der sogenannten Ausleitung sowie den Verzicht auf Nikotin.

Wofür wird die Homotoxikologie eingesetzt?

Die Antitoxische Medizin lässt sich nach eigenem Verständnis bei einer Vielzahl von Krankheiten und Störungen einsetzen. Sind durch die Gifte bereits Körperstrukturen verändert, soll die Homotoxikologie zwar nicht mehr heilen können, jedoch Beschwerden lindern.

Die Antitoxische Medizin sollte eine schulmedizinische Behandlung nicht ersetzen, sondern – in Absprache mit dem Arzt – als ergänzende Therapie eingesetzt werden. Methoden der Antitoxischen Medizin wie Sauna, gesunde Ernährung, viel trinken und der Verzicht auf Nikotin gelten auch in der Schulmedizin als sinnvolle Gesundheitsförderung.

Weitere Informationen

Autor: Dipl.-Biol. Birgit Hertwig
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Heine, H.: Lehrbuch der biologischen Medizin. Grundlagen und extrazelluläre Matrix. Haug, Stuttgart 2014
Kämmerer, K.U.: Wirkprinzipien der Naturheilkunde. Urban & Fischer, München 2008
Matejka, R.: Ausleitende Therapieverfahren. Urban & Fischer, München 2009