Neuraltherapie nach Huneke

Bei der Neuraltherapie nach Huneke spitzt der Therapeut ein örtliches Betäubungsmittel, um so die Beschwerden zu lindern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu mobilisieren.

Die Neuraltherapie geht auf den Arzt Ferdinand Huneke (1891-1966) zurück. In den 1920er Jahren fand er heraus, dass jeder Körperteil über Nervenbahnen mit bestimmten Hautpartien verbunden ist. Huneke versuchte die Beschwerden eines Körperteils zu lindern, indem er das Betäubungsmittel Procain in die zugeordnete Hautpartie spritzte. Gleichzeitig behandelte er Störfelder des Körpers, etwa Narben oder Verletzungen, die seiner Meinung nach die Ursache für diverse Erkrankungen sind.

Wie wird die Neuraltherapie nach Huneke angewendet?

Der Neuraltherapeut behandelt akute Beschwerden mithilfe der Segmenttherapie. Dabei befragt er den Patienten zunächst detailliert zu den Symptomen und tastet verschiedene Hautpartien nach Schmerzempfindlichkeit ab. Steht eine bestimmte Hautpartie (Segment) in Verbindung mit den Beschwerden, spritzt der Therapeut kleine Mengen Procain (manchmal auch Lidocain oder Prilocain) an verschiedene Stellen dieses Segments. Auf diese Weise schaltet er die Symptome aus, sodass die körpereigenen Selbstheilungskräfte den eigentlichen Heilungsprozess in Gang setzen können.

Neuraltherapeuten gehen davon aus, dass chronische Erkrankungen mit Störfeldern des Körpers zusammenhängen. Störfelder sind z.B. Narben, Verletzungen oder chronische Entzündungen. Sie lassen sich mithilfe von Procain-Spritzen direkt in das betroffene Gewebe oder in angrenzende Hautstellen behandeln. Diese Behandlungsform der Neuraltherapie nennt man auch Störfeldtherapie.

Wofür wird die Neuraltherapie nach Huneke eingesetzt?

Da die Neuraltherapie über das vegetative Nervensystem wirkt, behandeln Neuraltherapeuten Erkrankungen oder Beschwerden des gesamten Körpers, z.B.:

  • Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Nervenschmerzen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Gleichgewichtsstörungen und Schwindel
  • Chronische Entzündungen
  • Hauterkrankungen wie Akne
  • Allergische Beschwerden
  • Durchblutungsstörungen

Weitere Informationen

Autor: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2011
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Barop, H.: Taschenatlas der Neuraltherapie nach Huneke. Haug, Stuttgart 2013
Melchart, D.: Naturheilverfahren. Schattauer, Stuttgart 2008