Botox (Botulinumtoxin, BTX)

Definition: Was ist Botox?

Botox (Botulinumtoxin, BTX) ist ein hochwirksames Nervengift. Der Kurzbegriff Botox ist eigentlich eine eingetragene Marke und wird im Volksmund häufig als Synonym für Botulinumtoxin gebraucht. Es handelt sich dabei um ein Lebensmittelgift, das von dem Bakterium Clostridium botulinum abgesondert wird. Fleisch, insbesondere konserviertes Fleisch, ist ein geeigneter Nährboden für dieses Bakterium, so dass der Verzehr von Konservenfleisch im vergangenen Jahrhundert in einigen Fällen zu Vergiftungen durch Botulinumtoxin geführt hat. Moderne Sterilisierungsmethoden machen heute das Konservenfleisch nahezu keimfrei.

Botox kommt heutzutage wegen seiner muskellähmenden Wirkung im medizinischen Bereich zum Einsatz. Es ist das stärkste bekannte Gift. Wird es unter die Haut in den Muskel gespritzt, hemmt es die Signalübertragung zwischen Nervenzellen und Muskel. Je nach Dosierung schwächt oder verhindert Botulinumtoxin das Zusammenziehen der Muskulatur (Muskelkontraktion). Diese Eigenschaft von Botox macht man sich auch in der ästhetischen Medizin zunutze, etwa zur Faltenbehandlung.

Durchführung: Wie wird Botox verabreicht?

Botox wird in der Medizin gezielt eingesetzt. Es wird unter die Haut in den Muskel gespritzt. Botulinumtoxin ist ein hochwirksames Eiweißgift und blockiert gezielt die Nervenimpulse des Muskels. Entsprechend der Dosierung lässt sich der Muskel nur noch bedingt oder gar nicht mehr bewegen, wohingegen das Fühlen oder Tasten nicht beeinträchtigt wird. Etwa drei bis zehn Tage nach der Injektion hat Botox seine volle Wirkung erreicht, die rund drei bis sechs Monate anhält.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete von Botox?

Botox findet beispielsweise bei bestimmten Erkrankungen des Nervensystems Anwendung. Bewegungsstörungen oder Bewegungskrämpfe (Dystonien, spastische Parese) lassen sich mit Botox gezielt behandeln. Zudem kann Botulinumtoxin bei der Behandlung einer Achalasie (Funktionsstörung von Schließmuskeln), des Spitzfußes (Fehlbildung des Fußes durch Hochstand der Ferse), bei vermehrter Schweißbildung (Hyperhidrosis) und in der Schmerztherapie (Migräne, Muskelschmerzen) eingesetzt werden.

In der ästhetischen Medizin ist Botox das Mittel der Wahl gegen Gesichtsfalten. Es wird in kleinen und kurzen Abständen direkt in die entsprechende Muskelpartie gespritzt. Das Botulinumtoxin verhindert das Zusammenziehen der Muskeln und glättet gleichzeitig Mimikfalten. Der glättende Effekt tritt allerdings nicht sofort ein, sondern erst einige Tage nach der Behandlung. Die Wirkung von Botox hält in der Regel drei bis vier Monate an.

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt Botox?

Botox ist das stärkste heutzutage bekannte Gift. Eine durch Lebensmittel hervorgerufene Vergiftung mit Botox (Botulismus) löst einige Stunden nach dem Verzehr Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen aus. Innerhalb von 24 Stunden folgen Muskellähmungen, insbesondere im Gesicht und im Nackenbereich. Wenn die Vergiftung mit Botox genug erkannt wird, kann der Arzt ein Gegengift (Antitoxin) verabreichen. Wenn keine Behandlung erfolgt, verläuft eine Botulinumtoxin-Vergiftung tödlich.

Die Behandlung mit Botox im kosmetischen Bereich kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein führen. Behandlungs- oder Dosierungsfehler können übermäßige Lähmungen und beispielsweise hängende Augenlider hervorrufen. Eine Behandlung mit Botox sollte daher nur von einem speziell dafür ausgebildeten Arzt durchgeführt werden.

Weitere Informationen

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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013/077 (Stand: 11/2012)
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Dystonie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030/039 (Stand:09/2012)
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017