Fettabsaugung (Liposuktion)

Definition: Was ist eine Fettabsaugung?

Die Fettabsaugung (Liposuktion) ist eine Methode, mit der Fettzellen an bestimmten Körperstellen chirurgisch entfernt werden. Die Liposuktion wird angewendet, um Fettgewebe und Fettpolster zu vermindern und den Körper zu formen. Eine Fettabsaugung ist in der Regel medizinisch nicht erforderlich, sie zählt zu den Schönheitsoperationen. Die Kosten für eine Fettabsaugung werden aus diesem Grund nicht von den Krankenkassen übernommen.

Durchführung: Wie wird eine Fettabsaugung durchgeführt?

Standardmäßig wird eine Fettabsaugung mit der sogenannten Tumeszenztechnik durchgeführt. Bei dieser Technik spritzt der Arzt zunächst eine Kochsalzlösung, angereichert mit einem Betäubungsmittel, in das Fettgewebe unter der Haut (Unterhaut-Fettgewebe, subkutanes Fettgewebe). Dadurch wird das Fettgewebe aufgeschwemmt und lässt sich leichter herauslösen. Anschließend führt der Arzt zur Fettabsaugung über kleine Hautschnitte von 0,5 bis 1 Zentimeter eine spezielle Kanüle ein, um die Fettzellen abzusaugen.

Eine Vollnarkose ist bei dieser Technik der Fettabsaugung nicht erforderlich – das örtliche Betäubungsmittel reicht aus. Mit der Tumeszenztechnik lässt sich bis zu drei Liter reines Fett entfernen. Nach der Fettabsaugung ist es notwendig, etwa sechs Wochen Mieder, Stützstrümpfe oder Bandagen zu tragen. Dies verhindert, dass sich die entstandenen Hohlräume mit Gewebeflüssigkeit oder gelöstem Fett füllen. Andernfalls ist es möglich, dass sich an den abgesaugten Stellen Knoten oder Narben bilden.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete für eine Fettabsaugung?

Eine Fettabsaugung wird angewendet, um als störend empfundenes Fettgewebe („Problemzonen“) am Körper zu entfernen. Es handelt sich um einen kosmetischen Eingriff (Schönheitsoperation), der medizinisch in der Regel nicht notwendig ist. Bei einigen Frauen befinden sich beispielsweise an Po, Hüften und den Oberschenkeln besonders viele Fettzellen, die sogenannten Reiterhosen. Diese Fettpolster lassen sich mittels Fettabsaugung entfernen. Zu den seltenen medizinischen Anwendungsgebieten für eine Fettabsaugung zählt das Lipödem, eine krankhafte Fettansammlung vor allem in den Armen und Beinen.

Übergewicht (Adipositas) lässt sich mit einer Fettabsaugung hingegen nicht behandeln. Zudem kann nur Fett aus der Haut entfernt werden – an das Bauchfett, das die inneren Organe umgibt, gelangt der Chirurg mittels Liposuktion nicht.

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Fettabsaugung?

Wie jede Operation, birgt auch die Fettabsaugung Risiken und Komplikationen. Während der Liposuktion können Blutungen sowie Kreislaufprobleme auftreten und es anschließend zu Blutergüssen (Hämatome) und Schwellungen kommen. In seltenen Fällen entzündet sich das Unterhaut-Fettgewebe. Wird eine zu große Menge Fett abgesaugt, besteht die Gefahr einer Fettembolie. Dabei wird ein Blutgefäß durch ein eingeschwemmtes Fetttröpfchen verschlossen (Embolie, Thrombose).

Nach einer Fettabsaugung fühlen sich die behandelten Hautbereiche manchmal einige Zeit taub an. Diese Taubheitsgefühle entstehen durch gereizte Nerven und klingen in der Regel nach einiger Zeit von alleine wieder ab.

Wird das Unterhautfett ungleichmäßig abgesaugt, können sich dauerhaft unschöne Hautdellen bilden. Wer eine Fettabsaugung plant, sollte sich deshalb gut über die Qualifikation und Erfahrung des behandelnden Arztes informieren.

 

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Autor: Regina Linnertz
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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie (DGÄPC): www.dgaepc.de (Abruf: 10/2017)
Dirschka, Th., Sommer, B., Usmiani J.: Leitfaden Ästhetische Medizin. Urban & Fischer, München 2003
Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDAEPC): www.vdaepc.de (Abruf: 10/2017)