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Operationen bei Übergewicht (Adipositas-Chirurgie)
Definition: Welche Operationen bei Übergewicht gibt es?
Es gibt verschiedene Operations-Verfahren bei Übergewicht (Adipositas), die sogenannte Adipositas-Chirurgie, zum Beispiel:
- Magenballon
- Magenband (Gastric Banding)
- Gastroplastiken
- Magenbypass (Roux-en-Y-Gastric-Bypass-Operation)
- Bilio-Pankreatische Diversion (BPD)
- Magenschrittmacher
Durchführung: Wie werden Operationen bei Übergewicht durchgeführt?
Die Operationen bei Übergewicht (Adipositas) können grundsätzlich per Schlüsselloch-Chirurgie (endoskopisch) vorgenommen werden. Diese Methode ist schonender, weil kein offener Bauchschnitt notwendig ist. Die Eingriffe finden in der Regel in Vollnarkose statt.
Magenballon
Diese Methode ist keine Operation im eigentlichen Sinne. Über die Speiseröhre wird ein Ballon in den Magen eingeführt und anschließend mit Wasser oder Luft gefüllt. Der Magenballon ist nur eine vorübergehende Lösung und verbleibt bis zu sechs Monate im Magen. Durch das verkleinerte Magenvolumen soll das Sättigungsgefühl früher einsetzen.
Magenband (Gastric Banding)
Ein Silikonband wird um den Magenfundus gelegt, sodass sich Magendurchmesser und Magenvolumen verkleinern. Das Band kann über einen Port mit Flüssigkeit gefüllt werden, um den Durchmesser der Öffnung variieren zu können.
Gastroplastiken
Die Operationsverfahren bei Gastroplastiken ähneln der Magenband-OP. Jedoch werden anstelle eines Magenbands Klammernähte verwendet, um das Magenvolumen zu verkleinern.
Magenbypass (Roux-en-Y-Gastric-Bypass-Operation)
Hierbei wird ein Teil des Magens entfernt und ein Dünndarmabschnitt ausgeschaltet. Der Magen wird kurz nach dem Übergang von Speiseröhre und Magen durchtrennt, eine Dünndarmschlinge an diesen Magenrest angenäht und etwas tiefer werden die voneinander getrennten Dünndarmanteile vernäht. Dies hat zur Folge, dass weniger Nahrung vom Körper aufgenommen (resorbiert) wird.
Bilio-Pankreatische Diversion (BPD)
Bei der BPD wird ein Teil des Magens entfernt. Eine untere Dünndarmschlinge wird an den Restmagen angeschlossen und etwa 50 cm vor dem Übergang von Dünndarm zu Dickdarm mit dem Dünndarm vernäht.
Magenschrittmacher
Ein kleines Gerät, das die Magenschleimhaut mit elektrischen Impulsen stimuliert, wird in den Magen implantiert. Dies hat zur Folge, dass das Hungergefühl nachlässt und das Sättigungsgefühl früher einsetzt.
Anwendungsgebiete: Wann sind Operationen bei Übergewicht sinnvoll?
Viele Menschen sind übergewichtig, einige davon sehr stark. Liegt der Body Mass Index (BMI, Körpergewicht in kg geteilt durch die Körpergröße in m zum Quadrat) über 25 kg/m², spricht man von Übergewicht und bei einem BMI von 30 kg/m² und höher von Fettsucht (Adipositas). Wer extrem übergewichtig ist und trotz einer Ernährungsumstellung und Bewegung nicht abnimmt, für den kommt unter Umständen eine Operation in Frage. Vor einem solchen Eingriff finden umfangreiche Untersuchungen statt und es wird mit dem Arzt besprochen, welches Verfahren am sinnvollsten ist.
Grundsätzlich müssen folgende Kriterien zutreffen, um eine Operation bei Übergewicht zu erwägen:
- Body-Mass-Index über 40 oder BMI über 35 mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck (Hypertonie) oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Alter über 18 Jahre
- Seit mehr als drei Jahren starkes Übergewicht (Adipositas)
- Alle anderen Maßnahmen zur Gewichtsabnahme sind ausgeschöpft (Ernährungsumstellung, Diäten, gegebenenfalls Psychotherapie)
- Keine Krankheiten wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Ähnliches
Risiken und Komplikationen: Welche Risiken bergen Operationen bei Übergewicht?
Eine Operation bei Übergewicht (Adipositas) ist immer ein invasiver Eingriff, bei dem Nutzen und Risiken wohlüberlegt gegeneinander abgewogen werden müssen. Mögliche Komplikationen der Adipositas-Chirurgie sind:
- Verletzung der Magenwand
- Blutungen
- Wundinfektionen
- Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis)
- Verrutschen des Magenbands
- Druckgeschwüre
- Bewegungsstörungen des Magens
- Zu starkes Völlegefühl („Syndrom des zu kleinen Magens“)
- Blutarmut (Anämie) oder Knochenveränderungen durch Vitamin- und Mineralstoffmangel
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