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Sterilisation
Definition: Was ist eine Sterilisation?
Eine Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, durch den Frauen oder Männer unfruchtbar gemacht werden. In einer Operation unterbricht der Arzt die Eileiter (Tuben) der Frau beziehungsweise die Samenleiter des Manns. Dadurch können die Ei- beziehungsweise Samenzellen nicht mehr transportiert werden und keine Befruchtung mehr stattfinden. Eine Sterilisation ist eine endgültige Form der Empfängnisverhütung.
Theoretisch kann die Fruchtbarkeit durch eine Operation wiederhergestellt werden (Refertilisation). Ein solcher Eingriff ist jedoch kompliziert und führt nur in einigen Fällen zum Erfolg. Die Kosten einer Sterilisation, die der Lebensplanung dient, werden nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine Ausnahme bilden Fälle, bei denen dieser Eingriff medizinisch notwendig ist. Eine Refertilisation wird von den Krankenkassen nicht bezahlt, es sei denn, der Verschluss der Samen- oder Eileiter ist aufgrund einer Erkrankung entstanden.
Im Unterschied zu einer Sterilisation werden bei einer Kastration die Keimdrüsen (Hoden beziehungsweise Eierstöcke) operativ entfernt. Die Kastration wird beim Menschen nicht zur Empfängnisverhütung eingesetzt. Diese Operation kann zum Beispiel notwendig sein, wenn diese Organe von Tumoren befallen sind (zum Beispiel Hodenkrebs, Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)).
Durchführung: Wie wird eine Sterilisation durchgeführt?
Üblicherweise wird die Sterilisation von Frauen per Bauchspiegelung (Laparoskopie) unter Vollnarkose durchgeführt. Eine häufig angewandte Methode ist die sogenannte Elektrokoagulation. Dabei wird ein spezielles Instrument an den Eileiter angebracht und unter Strom gesetzt. Dadurch verklebt das Gewebe an dieser Stelle und unterbricht so die Durchgängigkeit des Eileiters. Diese Art der Sterilisation bietet eine hohe Sicherheit. Die Chancen einer Refertilisation sind gering. Die Eileiter können auch durch Clips oder mittels Gummiring unterbunden werden. Die Versagerquote ist hier höher, die Fruchtbarkeit kann dagegen häufiger wiederhergestellt werden. Die Sterilisation wird normalerweise in der ersten Zyklushälfte, das heißt vor dem Eisprung durchgeführt. Dies ist sinnvoll, da zu diesem Zeitpunkt eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann.
Beim Mann wird die Sterilisation auch als Vasektomie bezeichnet (Samenleiter = Vas efferens, Ductus deferens). Grundsätzlich ist der Eingriff einfacher und komplikationsärmer als bei Frauen. Ambulant und unter örtlicher Narkose werden die Samenleiter über zwei kleine Schnitte seitlich des Hodens abgebunden und durchtrennt. Diese Methode führt nicht unmittelbar zur Unfruchtbarkeit, da sich noch nach drei bis neun Monaten nach der Sterilisation Spermien im Ejakulat befinden können. Daher ist es wichtig, in diesem Zeitraum auf Verhütungsmittel zurückzugreifen.
Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete einer Sterilisation?
Es ist ratsam, den Entschluss zu einer Sterilisation sorgfältig abzuwägen, da der Eingriff in vielen Fällen nicht rückgängig gemacht werden kann. Häufige Gründe für eine Sterilisation sind:
- Abgeschlossene Familienplanung
- Medizinische Risiken durch eine Schwangerschaft (zum Beispiel Bluthochdruck (Hypertonie) oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit))
- Erbliche Risikofaktoren
- Keine anderen Verhütungsmethoden möglich
Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Sterilisation?
Die Sterilisation der Frau birgt – wie andere Operationen auch – ein gewisses Narkoserisiko. Wird der Eingriff per Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, können Gefäße oder angrenzende Organe verletzt werden. Bei der Unterbindung der Eileiter besteht die Gefahr, dass Gefäße abgebunden werden, die für die Versorgung der Eierstöcke wichtig sind. In der Folge können Symptome der Wechseljahre (Klimakterium) ausgelöst werden.
In Einzelfällen kommt es trotz Sterilisation zu einer Schwangerschaft. Dabei ist das Risiko einer Eileiterschwangerschaft erhöht. Wird trotz Sterilisation ein Kind geboren, kann der verantwortliche Arzt zu Unterhaltszahlungen verpflichtet werden.
Bei Männern ist die Sterilisation (Vasektomie) vergleichsweise risikoarm. Im Anschluss an die Operation können Blutergüsse am Hoden auftreten. In seltenen Fällen kann sich das Gewebe um die Operationsstelle infizieren und entzünden. Auch hier kann die Methode versagen: In einem von 400 Fällen bleibt der Mann nach einer Sterilisation zeugungsfähig.
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