Blut und Blut-Untersuchung

Definition: Was ist Blut und was ist eine Blut-Untersuchung?

Das Blut (Sanguis) ist eine Körperflüssigkeit, die in den Blutgefäßen (Arterien und Venen) des Herz-Kreislauf-Systems zirkuliert. Es transportiert lebenswichtige Nährstoffe und Sauerstoff zu den Organen und Geweben des Körpers und transportiert sie auch wieder ab (Entgiftung). Ein Erwachsener hat etwa vier bis sechs Liter Blut.

Blut besteht aus Zellen, den

Die Blutzellen werden im Knochenmark gebildet. Blutplasma bezeichnet den flüssigen, zellfreien Bestandteil des Bluts. Der Hämatokrit gibt das Verhältnis der Blutkörperchen am Gesamtblut an.

Außerdem sind eine Reihe weiterer Stoffe Bestandteile und Inhalt des Bluts:

  • Sauerstoff
  • Hormone
  • Enzyme (zum Beispiel Leberenzyme, Nierenenzyme)
  • Mineralstoffe (Kalzium, Natrium, Kalium, Chlorid, Magnesium, Phosphat etc.)
  • Eiweiße (Proteine)
  • Fette (Cholesterin, Triglyzeride)
  • Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin)
  • Gerinnungsfaktoren

Blutserum bezeichnet Blut ohne die Gerinnungsfaktoren.

Bei bestimmten Erkrankungen verändern sich die Blutwerte und eine Blut-Untersuchung ist sinnvoll, um die richtige Diagnose zu stellen.

Durchführung: Wie wird eine Blut-Untersuchung durchgeführt?

In der Regel entnimmt der Arzt bei einer Blut-Untersuchung Blut aus einer Vene, um die Blutwerte zu bestimmen. Er sticht mit einer dünnen Nadel oder Kanüle in die Vene und zieht das Blut mit einer Spritze oder in ein beziehungsweise mehrere Röhrchen auf. Anschließend empfiehlt es sich, einige Minuten auf die Einstichstelle zu drücken, damit es nicht nachblutet. Die Untersuchung des Blutes findet in einem Labor statt. Je nachdem, welche Werte zur Diagnose wichtig sind, kommen verschiedene Blut-Untersuchungen infrage:

  • Kleines Blutbild (Bestimmung von Blutzellen, Hämoglobin und Hämatokrit)
  • Differenzialblutbild (Bestimmung von Unterarten der weißen Blutkörperchen wie Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten)
  • Großes Blutbild (beinhaltet kleines und Differenzialblutbild)
  • Blutsenkung (Sedimentation der festen Blutbestandteile)
  • Blutgruppen-Bestimmung
  • Blutkultur
  • Bestimmung weiterer Blutbestandteile (zum Beispiel Leberenzyme, Schilddrüsenhormone etc.)

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete einer Blut-Untersuchung?

Bei fast allen Erkrankungen sind bestimmte Blutwerte verändert. Eine Blut-Untersuchung ist daher eine der am häufigsten durchgeführten Diagnoseverfahren. Beispielsweise macht der Arzt eine Blut-Untersuchung beim Verdacht auf

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Blut-Untersuchung?

Die Blutentnahme kann etwas unangenehm und bisweilen schmerzhaft sein. Eventuell kann Bluterguss (Hämatom) entstehen, wenn zum Beispiel nicht ausreichend auf die Einstichstelle gedrückt oder die Ader durchstochen wurde. Schwere Risiken oder Komplikationen birgt eine Blut-Untersuchung allerdings nicht. In sehr seltenen Fällen kann bei Verwendung einer nicht keimfreien Nadel im Bereich der Blutentnahme zu einer Infektion kommen.

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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Braun, J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
Herold, G.: Herold Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017