Darmspiegelung (Koloskopie)

Die Darmspiegelung ist die wichtigste und sicherste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Bei der Koloskopie führt der Arzt ein schlauchartiges Gerät über den After in den Darm ein. Wie die Untersuchung genau abläuft, welche Vorbereitung nötig ist und ob eine Darmspiegelung auch Risiken birgt, erfahren Sie hier.

Definition: Was ist eine Darmspiegelung?

Als Darmspiegelung (Koloskopie) bezeichnet man die endoskopische Untersuchung des Dickdarms (Kolon). Der Arzt kann mithilfe der Koloskopie den Dickdarm gründlich untersuchen, Gewebeproben entnehmen (Biopsie) oder kleinere operative Eingriffe vornehmen. Die Koloskopie ist die wichtigste und sicherste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs.

Die Darmspiegelung wird oftmals als unangenehm beschrieben, ist aber eher selten schmerzhaft. Das Spezialendoskop (Koloskop) ist ein flexibler Schlauch mit einem Durchmesser von ca. 1,5 cm und einer Länge von ungefähr 1,5 m. Es verfügt über eine Kamera mit Lichtquelle, einen Absaugkanal sowie einen Arbeitskanal mit Instrumenten für chirurgische Eingriffe. Eine Koloskopie wird meist ambulant im Krankenhaus, in einer Praxis für Innere Medizin oder bei einem Facharzt für Magen-Darm-Heilkunde (Gastroenterologie) durchgeführt.

Durchführung: Wie wird eine Darmspiegelung durchgeführt?

Eine gute Vorbereitung vor der Darmspiegelung ist sehr wichtig, denn der Darm muss komplett entleert sein. Dies ist dringend erforderlich, da sich die Schleimhäute sonst nur stark eingeschränkt beurteilen lassen. Am Tag vor der Koloskopie sollte man idealerweise nur Flüssigkeit zu sich nehmen – gegebenenfalls ist mittags noch eine leichte Mahlzeit erlaubt. Zudem muss der Untersuchte ein Abführmittel sowie zwei Liter einer speziellen Trinklösung zur Darmreinigung zu sich nehmen. Am Morgen der Darmspiegelung trinkt man einen weiteren Liter dieser Lösung, darf aber sonst nichts essen oder trinken. Der Stuhl darf nur noch eine klare bis leicht bräunliche Flüssigkeit sein. Die Praxis oder Klinik händigt im Vorfeld der Darmspiegelung zumeist ein Informationsblatt aus, auf dem Hinweise zur richtigen Vorbereitung aufgeführt sind.

Vor Beginn der eigentlichen Darmspiegelung verabreicht der Arzt in der Regel ein Beruhigungsmittel, bei Bedarf auch ein Schmerzmittel, sowie ein Medikament, das die Darmbewegung (Peristaltik) hemmt und den Darm entspannt. Das Koloskop wird über den After in den Mastdarm und weiter in den Darm eingeführt. Während der Darmspiegelung kann der Arzt die Darmwände genau betrachten und wenn nötig Gewebeproben (Biopsien) entnehmen. Die Untersuchung dauert ungefähr 20 Minuten.

Virtuelle Darmspiegelung

Eine Sonderform der Darmspiegelung ist die virtuelle Koloskopie, auch CT-Kolonografie oder MR-Kolonografie genannt. Hierbei wird kein Endoskop in den Darm eingeführt, es werden sondern Schnittbilder des Darms mittels Computertomografie (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) auf dem Computer angefertigt.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete einer Darmspiegelung?

Die Darmspiegelung ist die wichtigste Methode für die Früherkennung von Darmkrebs. Sie ist effektiv, um beim Verdacht auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, auf Darmpolypen oder Darmtumoren eine sichere Diagnose stellen zu können. Auch bei unklaren Beschwerden wie anhaltendem Durchfall (Diarrhö), Verstopfung (Obstipation), Blutungen und Bauchschmerzen kann eine Koloskopie helfen, die Ursache der Beschwerden ausfindig zu machen. Weitere Anwendungsgebiete der Darmspiegelung sind zum Beispiel der Nachweis einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) oder die Untersuchung von Darmdivertikeln. Im Rahmen der Darmspiegelung lassen sich Gewebeproben entnehmen (Biopsie) und kleine Eingriffe vornehmen, beispielsweise die Entfernung von Darmpolypen.

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Darmspiegelung?

Die Koloskopie ist in der Regel eine risikoarme Untersuchungsmethode. Allerdings können Überempfindlichkeitsreaktionen gegen die verwendeten Medikamente sowie folgende Komplikationen bei einer Darmspiegelung auftreten:

  • Blutungen, Nachblutungen
  • Kreislaufprobleme
  • Darmwandschädigungen (sehr selten Durchstoßung der Darmwand)

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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Deutsches Krebsforschungszentrum: Darmkrebsfrüherkennung. www.krebsinformationsdienst.de (Abruf: 10/2017)
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017