Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)

Definition: Was ist eine Knochendichtemessung?

Als Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) werden Verfahren bezeichnet, mit denen die Dichte der Knochen beziehungsweise der Mineralsalzgehalt der Knochen, gemessen wird. Vor allem bei Verdacht auf Osteoporose (Knochenschwund) werden Knochendichtemessungen durchgeführt. Je nach Verfahren ist die Osteoporose bereits in einem frühen Stadium erkennbar. Außerdem lassen sich anhand der Messergebnisse Risikoeinschätzungen für Knochenbrüche an den gemessenen Stellen abgeben.

Durchführung: Wie werden Knochendichtemessungen durchgeführt?

Alle Verfahren der Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) nutzen entweder Röntgenstrahlen oder Ultraschallwellen. Die Strahlen durchdringen den Knochen. Je dichter der Knochen ist, desto weniger Strahlen lassen sich messen. Anhand einer Tabelle vergleicht der Arzt den gemessenen Test-Wert (T-Wert) mit Normalwerten. Von einer niedrigen Knochendichte spricht man bei einem T-Wert von unter -2,5.

Das Standardverfahren zur Knochendichtemessung ist die Dual-X-Ray-Absorptiometrie (DXA). Aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Strahlenbelastung und ihrer hohen Genauigkeit eignet sie sich besonders für die Verlaufskontrolle. Bei der DXA wird der Mineralsalzgehalt an Lendenwirbelsäule und dem Oberschenkelhals beziehungsweise an der Hüfte gemessen. Die Quantitative Computertomografie (QCT) ist strahlenintensiver als die DXA, erlaubt aber auch genauere Messungen: Durch die räumliche Auflösung ist der Mineralsalzgehalt von Knochenaußenschicht und Knochenbälkchen voneinander getrennt messbar. Eine relativ neue Methode ist die Quantitative Ultraschallmessung (QUS), bei der die Messung per Ultraschall durchgeführt wird. Sowohl die Abschwächung der Schallenergie als auch die Geschwindigkeit des Schalls im Knochen werden gemessen. Dabei besteht keine Belastung durch Röntgenstrahlung, was gegenüber den herkömmlichen Methoden zur Knochendichtemessung ein enormer Vorteil ist. Die Quantitative Ultraschallmessung gehört noch nicht zu den Standardverfahren.

Das konventionelle Röntgenbild eignet sich vor allem zur Diagnose und Beurteilung von Knochenbrüchen. Aussagen über die Knochendichte können erst ab einer Differenz ab etwa 30 Prozent zum Normalwert gemacht werden. Auch zur Risikoeinschätzung von Knochenbrüchen eignet sich das Röntgenbild nicht.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete der Knochendichtemessung?

Eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) wird im Rahmen einer Diagnose bei Verdacht auf Osteoporose (Knochenschwund) durchgeführt. Sie eignet sich bei einer bestehenden Osteoporose zur Verlaufskontrolle, da sich bestimmen lässt, mit welcher Geschwindigkeit die Osteoporose fortschreitet. Außerdem kann anhand der Messergebnisse eine Risikoeinschätzung für Knochenbrüche abgegeben werden.

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt eine Knochendichtemessung?

Bei fast allen Verfahren der Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) besteht ein geringes Risiko aufgrund der Strahlenbelastung. Die Quantitative Computertomografie (QCT) geht mit einer relativ hohen Strahlenintensität einher.

Weitere Informationen

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Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Bartl, R. et al.: Osteoporose-Manual: Diagnostik, Prävention und Therapie. Springer, Berlin 2010
Baumgartner, R. et al.: Checkliste Orthopädie. Thieme, Stuttgart 2014
Elsen A. et al.: Orthopädie und Unfallchirurgie für Studium und Praxis. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2016/17
Krämer, J.: Orthopädie, Unfallchirurgie. Springer, Berlin 2013
Largiader, F.: Checkliste Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2012