Positronen-Emissions-Tomografie (PET)

Definition: Was ist eine Positronen-Emissions-Tomografie?

Eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung. Ähnlich wie die Röntgen-Untersuchung, Ultraschall-Untersuchung (Sonografie), Computertomografie (CT) und Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, das einen Blick ins Körperinnere ermöglicht. Mittels Positronen-Emissions-Tomografie können Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden. Dies ist zur Diagnose von Entzündungen, Tumoren und anderen Erkrankungen mit gesteigerten oder erniedrigten Stoffwechselprozessen hilfreich.

Vor der PET-Untersuchung erhält der Patient eine Substanz, die der Arzt meist in die Armvene spritzt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Tracer, der die Stoffwechselprozesse sichtbar macht. Der Tracer besteht in der Regel aus Traubenzucker (F18-Desoxyglukose, FDG), der mit einer leicht radioaktiven Substanz (zum Beispiel Fluor) markiert ist. Wenn der Tracer im Körper verstoffwechselt wird und zerfällt, setzt das Fluor Elementarteilchen (Positronen) frei. Die Verteilung der Positronen wird anschließend an einem Computer ausgewertet und in farbige Bilder umgerechnet. Gewebe mit starker Stoffwechselaktivität erscheinen auf den PET-Bildern als leuchtende Punkte; stoffwechselarme Bezirke sehen dunkel aus.

Durchführung: Wie wird eine Positronen-Emissions-Tomografie durchgeführt?

Eine Positronen-Emissions-Tomografie kann ambulant in einer nuklearmedizinischen Praxis oder stationär in der nuklearmedizinischen Abteilung eines Krankenhauses durchgeführt werden. In der Regel muss man nüchtern zur Untersuchung erscheinen. Auf Wunsch kann der Arzt ein Beruhigungsmittel verabreichen. Vor der eigentlichen Untersuchung spritzt der Arzt den Tracer – den radioaktiven Traubenzucker zur Darstellung der Stoffwechselvorgänge – in eine Vene. Es dauert etwa eine Stunde, bis sich der Tracer im gesamten Körper verteilt hat.

Anschließend wird man auf einer Liege in den Positronen-Emissions-Tomografen gefahren. Dieses Gerät misst die vom zerfallenen Tracer ausgesendeten Positronen. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten. Es kann allerdings nötig sein, bis zu einer Stunde ruhig liegen zu bleiben, damit alle Werte gemessen werden können. Die PET-Untersuchung ist nicht schmerzhaft. Lediglich die Spritze mit dem Tracer kann einen kurzen örtlichen Schmerz an der Einstichstelle verursachen.

Anwendungsgebiete: Was sind die Anwendungsgebiete der Positronen-Emissions-Tomografie?

Die PET ist zurzeit kein Standardverfahren; sie wird aber zunehmend bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen mit gesteigerten oder erniedrigten Stoffwechselprozessen ergänzend eingesetzt. Hierzu zählen beispielsweise:

Risiken und Komplikationen: Welche Risiken birgt die Positronen-Emissions-Tomografie?

Da bei der Positronen-Emissions-Tomografie eine radioaktive Substanz verwendet wird, besteht eine gewisse Strahlenbelastung. Diese macht etwa das Zwei- bis Dreifache der natürlichen jährlichen Strahlendosis aus. Bei empfindlichen Personen kann es darüber hinaus zu einer allergischen Reaktion auf den Tracer kommen. Wenn Allergien bekannt sind, sollte man diese dem Arzt vor der Untersuchung mitteilen.

Weitere Informationen

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Autor: Dipl.-Biol. Ulrike Pickert, Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin: FDG-PET/CT in der Onkologie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 031/028
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin: PET – Modernes Diagnose-Verfahren im Kampf gegen Krebs. www.nuklearmedizin.de (Abruf: 11/2017)
Thelen, M.: Bildgebende Kardiodiagnostik. Thieme, Stuttgart 2010
Wetzke, M.: Bildgebende Verfahren. Urban & Fischer, München 2009