Borderline

Die Borderline-Störung, kurz Borderline, wird auch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus bezeichnet. Sie entwickelt sich vermutlich aus einer Kombination von genetischer Veranlagung und psychosozialen Faktoren in der Kindheit und Jugend. Dies können zum Beispiel körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch, starke Vernachlässigung, aber auch eine extrem strenge Erziehung sein. Der genaue Zusammenhang zwischen traumatischen Erfahrungen in der Kindheit und der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist allerdings noch nicht endgültig geklärt. Die Symptome der Borderline-Störung können sich bei Stress verstärken – bis hin zu paranoiden Vorstellungen, Depressionen, Kontrollverlust und dem Gefühl, neben sich zu stehen. In etwa 80 Prozent der Fälle verletzen die Betroffenen sich absichtlich selbst oder gehen hohe gesundheits- bis lebensgefährdende Risiken ein. Hinzu kommt häufig ein indirekt selbst verletzendes Verhalten wie Drogensucht oder Essstörungen. Mit diesem Verhalten bestrafen „Borderliner“ sich bei Schuldgefühlen, sie versuchen auf diese Weise aber auch, Spannungen abzubauen oder sich selbst besser zu spüren. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird meist bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen festgestellt. Für die Diagnose hat die American Psychiatric Association (APA) neun Kriterien erarbeitet, von denen mindestens fünf zutreffen müssen, um von einer Borderline-Störung auszugehen.