Abszess

Ein Abszess ist eine mit Eiter gefüllte Blase, die entsteht, wenn durch eine verletzte oder angegriffene Stelle in der Haut oder Schleimhaut Bakterien eindringen und eine Entzündung auslösen. Es bildet sich eine Eiteransammlung, die von einer dünnen Hülle (Membran) umgeben ist. Im Bereich der Mundschleimhaut kann sich an verschiedenen Stellen ein Abszess entwickeln, zum Beispiel am Gaumen, unter der Zunge, außen am Zahnfleisch oder an einer Zahnwurzel. Der häufigste Auslöser für einen Abszess in der Mundschleimhaut ist die Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparats, und/oder Zahnwurzel-Entzündungen. Doch auch die Stelle um einen durchbrechenden Zahn – zum Beispiel einen Weisheitszahn – kann sich entzünden (Perikoronitis) und zu einem Abszess führen. Seltener sind infizierte Zysten und Tumoren im Mundbereich die Ursache. In den meisten Fällen behandelt der Zahnarzt einen Abszess, indem er ihn unter sterilen Bedingungen öffnet und den Eiter abfließen lässt. Die genaue Vorgehensweise hängt aber davon ab, wo in der Schleimhaut der Abszess liegt und wie weit er ausgebreitet ist; ein Abszess kann sich zum Beispiel tief in einer Zahnfleischtasche befinden oder mehrere Kammern haben. Eventuell verordnet der Zahnarzt zusätzlich Antibiotika. In vielen Fällen ist ein Abszess ein Anzeichen für andere Erkrankungen von Zahnfleisch und Zähnen (Zahnwurzel-Entzündung, Parodontitis), die eine separate Behandlung erfordern.