Mundtrockenheit

Wenn der Speichelfluss und die Speichelmenge vermindert sind, kommt es zu einer Mundtrockenheit (Xerostomie). Der Speichel wird von den zahlreichen Speicheldrüsen gebildet. Sie befinden sich vor den Ohren, unter der Zunge, im Mundboden und in der Mundschleimhaut. Täglich werden in ihnen etwa ein bis zwei Liter Speichel produziert. Der Speichel hat viele Aufgaben: So hält er nicht nur die Mundschleimhäute feucht, spült die Zähne und löst Geschmacksstoffe, sondern er enthält auch viele wichtige Bestandteile. Diese sind bedeutend für die Verdauung und für die Gesundheit der Zähne. So sind im Speichel Enzyme enthalten, welche die Verdauung unterstützen, sowie Mineralien (Phosphat, Kalzium und Fluorid), die den Zahnschmelz immer wieder härten. Im Mund befinden sich Säure produzierende Bakterien, zum Beispiel die Karies-Bakterien. Die von ihnen gebildete Säure greift den Zahnschmelz an und entmineralisiert ihn, was zu Löchern in den Zähnen führen kann. Carbonate und Phosphate im Speichel gleichen den Säuregrad (pH-Wert) aus und schwächen so die Säuren ab. Zudem hat der Speichel eine antibakterielle Wirkung. Bei  Mundtrockenheit fehlt der schützende Speichel. Die Ursachen hierfür sind sehr unterschiedlich, zum Beispiel bestimmte Erkrankungen (Diabetes mellitus, Speicheldrüsen-Erkrankungen, Nierenentzündungen, Infektionskrankheiten), Flüssigkeitsverlust (Durchfall und Erbrechen, anhaltend hohes Fieber, Blutverlust, starkes Schwitzen), psychogene Ursachen (Angstzustände, Depressionen), Drogen (Amphetamine, Cannabis) oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Es gibt über 400 verschiedene Arzneimittel, bei denen verringerter Speichelfluss und Mundtrockenheit zu den möglichen Nebenwirkungen gehören. Beispiele sind Psychopharmaka, bestimmte blutdrucksenkende Mittel, Parkinson-Medikamente, Arzneien zur Behandlung von Allergien und Asthma bronchiale sowie verschiedene Schmerzmittel. Auch altersbedingt kann es zu einer Xerostomie kommen. Da die Mundtrockenheit zu einer erhöhten Karies-Anfälligkeit führt, sind konsequente Mundhygiene und regelmäßige antibakterielle Prophylaxe mit Chlorhexidin wichtig.