Zähneknirschen

Als Zähneknirschen (Bruxismus) wird eine sich ständig wiederholende, unbewusste, oftmals nächtliche Kaumuskel-Aktivität bezeichnet, die durch ein Aufeinanderpressen oder Reiben der Zähne gekennzeichnet ist. Dabei entsteht ein Druck, der den normalen Kaudruck um ein Zehnfaches überschreiten kann. Ungefähr jeder zweite Mensch knirscht zeitweise im Leben mit den Zähnen, meistens unter Stress. Zu einem dauerhaften Bruxismus kommt es bei bis zu zehn Prozent der Bevölkerung. Auslöser für das Zähneknirschen ist meist psychische Anspannung, zum Beispiel verdrängte Aggressionen, Ärger, Sorgen, Trauer, Enttäuschung, Hektik und sonstiger Stress. Andere Ursachen für Zähneknirschen sind Erkrankungen des Zahnhalteapparats, Zahnfehlstellungen, schlecht sitzender Zahnersatz oder Zahnfüllung, Störungen des Kiefergelenks sowie erhöhter Konsum von Alkohol oder Medikamenten (vor allem Antidepressiva). Starkes und dauerhaftes Zähneknirschen kann unangenehme Folgen haben. Innerhalb der Kau- und Kiefermuskulatur kommt es zu Verspannungen, die zu Kopfschmerzen führen können. Außerdem sind Schäden am Zahnschmelz (Abschleifspuren, Abrasionen) und am Zahnhalteapparat sowie Zahnschmerzen möglich. Darüber hinaus kann durch das Zähneknirschen eine Kiefergelenk-Erkrankung (craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) ausgelöst werden. Kritisch kann das Zähneknirschen auch für Vollkeramik-Kronen oder Veneers werden, die durch den ständigen Druck und Abrieb beschädigt werden. Um Zahnschäden zu verhindern, passt der Zahnarzt eine Kunststoffschiene (Okklusions- oder Aufbissschiene) an. Diese sollte allerdings nur als kurzfristige Lösung verstanden werden. Langfristig muss die Ursache des Zähneknirschens ermittelt und entsprechend beseitigt werden – bei starkem Stress beispielsweise reichen die Möglichkeiten von Entspannungsverfahren bis hin zu einer Psychotherapie.