Akne

Ursachen: Was sind die Ursachen von Akne?

Akne ist eine Hautkrankheit, bei der sich die Talgdrüsen entzünden. Die häufigste Form ist Acne vulgaris, die vor allem in der Pubertät auftritt. 70 bis 95 Prozent aller Jugendlichen sind – mehr oder weniger stark – betroffen. Damit ist Akne weltweit die häufigste Hauterkrankung. Aber auch Kinder und Erwachsene können Akne bekommen.

Vor allem männliche Geschlechtshormone (Androgene) haben einen fördernden Einfluss auf Akne. Weitere mögliche Ursachen für Akne sind:

  • Erbliche Veranlagung
  • Die Einnahme von Medikamenten wie Glukokortikoide oder Psychopharmaka
  • Bakterielle Infektionen (zum Beispiel Staphylococcus aureus)

Allen Formen von Akne liegt eine Verstopfung der Talgdrüsen zu Grunde. Dadurch kann der Talg nicht mehr austreten und es bilden sich Komedonen (Mitesser, Acne comedonica). Je nach Schwere der Akne werden diese von Bakterien besiedelt, entzünden sich und können zu Pusteln werden (Acne papulopustulosa), seltener zu Knoten (Acne conglobata).

Beschwerden: Wie äußert sich Akne?

Fast alle Jugendlichen haben im Laufe der Pubertät Akne in unterschiedlich schwerer Form. Die Bandbreite reicht von einigen Mitessern und/oder Pickeln bis hin zu behandlungsbedürftiger großflächiger Akne mit eitergefüllten Blässchen (Pusteln). Im schlimmsten Fall treten neben den Pusteln auch Verkrustungen, Knoten und Narben auf. Akne kommt vor allem in Bereichen, in denen sich vermehrt Talgdrüsenfollikel befinden, also im Gesicht, auf dem Rücken und der Brust, vor.

Diagnose: Wie wird Akne diagnostiziert?

Bei einem Gespräch über die Krankheitsgeschichte werden neben den Symptomen auch Zeitpunkt des Auftretens, Entwicklung der Akne, andere Hauterkrankungen und die familiäre Häufung besprochen. Die bisherige Behandlung der Akne mit kosmetischen Produkten und frei verkäuflichen Aknepräparaten sowie mögliche Allergien oder Medikamenteneinnahme spielen bei der Diagnose ebenfalls eine Rolle. Anschließend erfolgen eine ausführliche Untersuchung der betroffenen Regionen und die Einteilung nach Schweregrad, von der sich die weitere Behandlung ableitet.

Behandlung: Wie kann Akne behandelt werden?

Die Behandlung der Akne richtet sich nach Schweregrad, Entwicklungsgeschwindigkeit, Alter und Hauttyp. Allgemeine Ziele der Akne-Therapie sind die Entfernung von Verhornungen, die Verminderung der Talgproduktion und das Eindämmen der Entzündungen. Im Vordergrund steht außerdem die Vermeidung von schweren Verläufen mit Narbenbildung. Psychosoziale Faktoren werden ebenfalls berücksichtigt, da Akne zu Selbstwertproblemen führen kann. Zur Akne-Behandlung stehen äußere lokale (topische) und ganzheitliche (systemische, zum Beispiel Tabletten) Behandlungsmöglichkeiten zur Wahl, die sich auch miteinander kombinieren lassen.

Topische Behandlungsmöglichkeiten

  • Sogenannte Antikomedogene und keralytische Substanzen wie topische Retinoide (Tretinoin, Isotretinoin, Adapalene), Azelainsäure und Salizylsäure lösen die Hornschicht der Haut und wirken glättend.
  • Antimikrobielle Wirkstoffe vermindern die weitere Entzündung und Ausbreitung der Akne. Zu diesen Substanzen zählen Benzoylperoxid, Zink, desinfizierende Mittel und äußerliche Antibiotika (zum Beispiel Erythromycin, Clindamycin). Sie werden in der Regel über mehrere Wochen angewandt.

 Systemische Behandlungsmöglichkeiten

  • Die Einnahme von Antibiotika (zum Beispiel Tetrazyklinoder Erythromycin) kann die Akne lindern. Antibiotika hemmen die Bakterien in den verstopften Talgdrüsen und wirken so gegen die Entzündung. Mögliche Nebenwirkungen der Antibiotika sind Magen-Darm-Beschwerden oder Allergien.
  • Akne-Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin verringern die Talgproduktion und verengen die Talgdrüsen. Wegen möglicher Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Leberschäden oder Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) müssen Nutzen und Risiko der Behandlung abgewogen werden. In der Regel werden Präparate mit Isotretinoin nur bei schwerer Akne empfohlen, die auf systemische Antibiotika-Therapien oder topische Behandlungen nicht anspricht.
  • Antiandrogene sind Substanzen, die männliche Sexualhormone hemmen und für Frauen zur Akne-Behandlung in Frage kommen. Östrogen-Gestagen-Präparate sollen die Talgproduktion hemmen und die Verhornung der Talgdrüsen vermindern. In der Regel werden hierfür bestimmte Anti-Baby-Pillen eingesetzt, die gleichzeitig auch eine empfängnisverhütende Wirkung haben.
  • Zur Behandlung von Aknenarben setzen Ärzte seit einiger Zeit verstärkt unterschiedliche Laser ein.

Es ist ratsam, die von Akne betroffenen Hautregionen nur mit pH-neutralen, milden Waschsyndets zu reinigen. Zu häufiges Reinigen mit aggressiven Substanzen zerstört das Hautmilieu und kann zu einer Verschlimmerung der Akne führen.

Prognose: Wie ist die Prognose von Akne?

Akne tritt bei den meisten Jugendlichen zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr erstmals auf. Obwohl beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind, verläuft sie bei Jungen meist schwerer als bei Mädchen. Zwischen dem 20. und dem 25. Lebensjahr beginnt die Abheilung. Heilt die Akne nicht ab, spricht man von einer persistierenden Akne (Acne tarda), die noch bis etwa zum 40. Lebensjahr andauern kann. Leichtere Formen der Akne heilen in der Regel ohne Narben ab.

Vorbeugung: Wie kann man Akne vorbeugen?

Bei schwerer entzündlicher Akne können sich Fisteln oder Narben bilden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass bestimmte Lebensmittel die Ursache für Akne sind, wurde bisher noch kein Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und dem Entstehen der Akne festgestellt. Komedogene Wirkstoffe in Kosmetikprodukten begünstigen die Entstehung von Akne, deshalb ist es ratsam, beim Kauf von Kosmetika auf den Zusatz „nicht komedogen“ zu achten. Diese Produkte enthalten keine Wirkstoffe, die zur Entstehung von Mitessern (Komedonen) beitragen.

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Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Behandlung der Akne. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013/017 (Stand: 2015)
Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
Rassner, G. (Hrsg.): Dermatologie. Elsevier, München 2009