Blinddarmentzündung (Appendizitis)

Ursachen: Was sind die Ursachen einer Blinddarmentzündung?

Eine Blinddarmentzündung, genau genommen eine Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms (Appendix vermiformis), kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen häufig vor. Die Ursachen sind nicht immer bekannt, meist sind Bakterien im Stuhl und Verstopfung (Obstipation) verantwortlich.

Beschwerden: Wie äußert sich eine Blinddarmentzündung?

Typische Beschwerden einer Appendizitis, wie Mediziner die Blinddarmentzündung nennen, sind starke Bauchschmerzen. Diese beginnen meist diffus im Bauchraum und verlagern sich nach einigen Stunden in den rechten Unterbauch. Durch Husten und Gehen können sich die Beschwerden verstärken. Die Bauchschmerzen sind bei der Appendizitis oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen und Fieber.

Diagnose: Wie wird eine Blinddarmentzündung diagnostiziert?

Anhand der Beschwerden wie Bauchschmerzen, sowie einer gründlichen körperlichen und rektalen Untersuchung sowie Ultraschall-Untersuchungen (Sonografie) und Blut-Untersuchungen lässt sich ein entzündeter Blinddarm erkennen. Nicht immer ist aber aufgrund der ähnlichen Symptome eine klare Abgrenzung von anderen Erkrankungen, beispielsweise einer Eierstockzyste oder Eierstock-Entzündung bei Frauen, möglich.

Behandlung: Wie kann eine Blinddarmentzündung behandelt werden?

Manchmal verschwinden die Beschwerden einer Blinddarmentzündung von alleine. Vor allem wenn man nicht sicher ist, ob es sich wirklich um eine Appendizitis handelt, sind Ärzte mit einer Operation zurückhaltend. Es empfiehlt sich aber, unter ärztlicher Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben, bis die Anzeichen abklingen.

Ist die Diagnose einer Blinddarmentzündung gesichert und verschlimmern sich die Beschwerden zunehmend, sollte der Wurmfortsatz operativ entfernt werden (Appendektomie). Dies erfolgt heutzutage meist per Bauchspiegelung (Laparoskopie). Dieses Verfahren der Schlüsselloch-Chirurgie ist schonender und hinterlässt kleinere Narben. In einigen Fällen, vor allem im Notfall, bei Komplikationen sowie bei sehr korpulenten oder voroperierten Menschen, ist allerdings nach wie vor ein offener Bauchschnitt zur Appendektomie bei einer Blinddarmentzündung notwendig.

Prognose: Wie ist die Prognose der Blinddarmentzündung?

Die Prognose einer Blinddarmentzündung ist bei rechtzeitiger Behandlung gut. Die Blinddarm-Operation ist mittlerweile ein Routine-Eingriff, bei dem nur selten Komplikationen auftreten. Sie birgt die allgemeinen OP-Risiken wie Nachblutungen, Verwachsungen im Bauchraum und Wundheilungsstörungen. Nach der Blinddarm-Operation kann man problemlos ohne Wurmfortsatz leben. Er erfüllt keine lebenswichtigen Funktionen, die nicht auch andere Teile des Darms übernehmen können.

Vorbeugung: Wie kann man einer Appendizitis vorbeugen?

Den meisten Ursachen einer Blinddarmentzündung lässt sich nicht vorbeugen. Um zu vermeiden, dass sich mit Bakterien infizierter Stuhl im Wurmfortsatz festsetzt, empfiehlt es sich, Verstopfung (Obstipation) zu vermeiden und für einen regelmäßigen Stuhlgang zu sorgen.

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Autor: Dr. med. M. Waitz
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Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2017
Quellen:
Carus, T.: Atlas der laparoskopischen Chirurgie. Springer, Heidelberg 2009

Nürnberger, H.: Klinikleitfaden Chirurgie. Urban & Fischer, München 2016
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, Berlin 2017