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Blutschwämmchen (Hämangiome)
Ursachen: Was sind die Ursachen von Blutschwämmchen?
Blutschwämmchen entstehen, wenn sich Blutgefäße neu bilden und dabei wuchern. Es handelt sich um gutartige Tumoren, die sich im Laufe der Jahre zum größten Teil von selbst wieder zurückbilden. Ihre genaue Ursache ist nicht bekannt; möglich sind genetische und erbliche Faktoren. Hämangiome sind entweder angeboren oder treten bei Säuglingen auf; seltener entwickeln sie sich auch noch im Laufe des Lebens.
Beschwerden: Wie äußern sich Blutschwämmchen?
Grundsätzlich können Hämangiome überall dort entstehen, wo es Blutgefäße gibt, also nach außen hin sichtbar, aber auch innerlich an den Organen. Es gibt verschiedene Arten von Hämangiomen, die sich in ihrem Erscheinungsbild voneinander unterscheiden. Etwa zwei Drittel treten an Kopf oder Hals auf. Die wichtigsten sind:
- Das kapillare Hämangiom ist häufig angeboren oder entsteht in den ersten Lebenswochen. Bei ihm handelt es sich um gutartige Neubildungen der kleinsten Blutgefäße (Kapillaren). Es ist hell- bis dunkelrot, leicht erhaben und fühlt sich weich an. Häufig tritt es an Kopf, Hals oder Oberkörper auf.
- Das kavernöse Hämangiom entsteht aus Blutgefäßen mit einem großen Durchmesser. Die Farbe kann hellrot, aber auch ein dunkles Purpur sein, zum Teil bilden sich Knötchen. Das kavernöse Hämangiom ist auf der Haut sichtbar (kutan), in tieferen Hautschichten (kutan-subkutan oder subkutan) oder es tritt in Organen wie Leber oder Nieren auf. Durch seine meist dunkle Tönung wird dieses Hämangiom umgangssprachlich als Feuermal (Naevus flammeus) bezeichnet.
Liegt eine hohe Anzahl von Hämangiomen vor, spricht man von einer Hämangiomatose. Zwischen acht und zehn Prozent aller Säuglinge leiden unter einem Hämangiom, Frühgeborenen deutlich öfter, vor allem bei einem niedrigen Geburtsgewicht. Mädchen sind bis zu fünfmal häufiger betroffen als Jungen. Grundsätzlich können Hämangiome auch im Erwachsenenalter auftreten, das ist jedoch wesentlich seltener der Fall.
Diagnose: Wie werden Blutschwämmchen diagnostiziert?
Das Erscheinungsbild der Hämangiome ist für den Hautarzt meistens leicht zu erkennen. Es kann jedoch zu Verwechslungen mit anderen Gefäßfehlbildungen kommen. Für den Arzt ist es daher wichtig, in einem ausführlichen Gespräch zu erfahren, wann das Blutschwämmchen aufgetreten ist, wie es anfangs ausgesehen und wie es sich verändert hat. Darüber hinaus ist die wichtigste Methode zur Diagnosestellung die genaue Beobachtung über einen längeren Zeitraum, weil Hämangiome ein sehr charakteristisches Wachstumsverhalten zeigen.
Liegt der Verdacht nahe, dass sich das Blutschwämmchen nach innen ausgedehnt hat, untersucht der Arzt die entsprechende Hautstelle per Ultraschall-Untersuchung (Sonografie). Eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) ist notwendig wenn das Hämangiom innere Organe oder das Nervensystem befallen hat.
Behandlung: Wie kann man Blutschwämmchen behandeln?
Eine Behandlung von Hämangiomen ist nicht immer notwendig, da sie sich zu einem großen Teil von selbst zurückbilden. Eine Therapie ist jedoch sinnvoll, wenn Komplikationen zu befürchten sind. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass ein Blutschwämmchen im Augenbereich die Bewegung des Lids oder die Sicht behindert. An der Nase können beim Wachstum Deformitäten entstehen. Im Lippenbereich ist zudem die Tendenz zur Rückbildung gering. Außerdem können ästhetische Gründe für eine Behandlung des Hämangioms sprechen, denn trotz der Rückbildung bleiben häufig Hautveränderungen wie Fältchen, sichtbar erweiterte Blutgefäße und sehr selten Narben zurück, die im Gesicht vermieden werden sollten. Die Therapie der Hämangiome sollte in diesen Fällen möglichst frühzeitig erfolgen.
Mögliche Behandlungen der Hämangiome sind:
- Kryotherapie (Vereisung der Blutschwämmchen mit flüssigem Stickstoff)
- Lasertherapie (mit Farbstofflaser oder als transkutane Lasertherapie)
- Chirurgische Entfernung (wird fast nur bei Komplikationen angewendet, die durch konservative Verfahren nicht beherrschbar sind)
- Medikamentös (Betablocker wie Propranolol, in Einzelfällen Kortikosteroide/Kortison)
- Kompressionstherapie (Druckverband, Pelotte)
Prognose: Wie ist die Prognose von Blutschwämmchen?
Blutschwämmchen bilden sich größtenteils von selbst zurück. Bis zum neunten Lebensjahr ist im Durchschnitt 70 bis 90 Prozent der Hämangiom-Masse verschwunden. In etwa 30 bis 40 Prozent der Fälle sind jedoch kleine Hautfalten und Gefäßveränderungen weiterhin sichtbar. Bei einer operativen Entfernung des Hämangioms können ebenfalls kleine Narben entstehen.
Vorbeugung: Wie kann man Blutschwämmchen vorbeugen?
Blutschwämmchen lässt sich in der Regel nicht vorbeugen, da es wahrscheinlich eine erbliche, genetische Veranlagung zur Bildung von Hämangiomen gibt.
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