Burn-out-Syndrom

Ursachen: Was sind die Ursachen des Burn-Out-Syndroms?

Das Burn-Out-Syndrom bezeichnet einen chronischen emotionalen Erschöpfungszustand mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Die Ursachen des Burn-Out-Syndroms sind in erster Linie anhaltender Stress und emotionale Dauerbelastungen. Es tritt immer in Verbindung mit einer Tätigkeit auf – dies können ein ausgeübter Beruf, aber auch Aktivitäten in der Freizeit oder im Haushalt sein.

Umfragen zufolge erfüllen heute bis zu ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung Kriterien von Burnout beziehungsweise leidet zeitweilig unter Ermüdungserscheinungen. Vor allem helfende und Pflegeberufe sowie Ärzte und Lehrer sind betroffen. Manifestiert sich dieser Zustand und hält die Erschöpfung über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten an, spricht man vom Burn-Out-Syndrom.

Als Synonym für das Burn-Out-Syndrom wird häufig die Bezeichnung „Chronisches Fatigue-Syndrom“ verwendet, allerdings unterscheiden sich beide Syndrome in einigen Punkten voneinander. So wird der Auslöser des Chronischen Fatigue-Syndroms zum Beispiel mit körperlichen Erkrankungen (wie Krebs) oder psychischen Erkrankungen (wie Depressionen) in Verbindung gebracht.

Beschwerden: Wie äußert sich das Burn-Out-Syndrom?

„Burn out“ bedeutet übersetzt „Ausbrennen“. Das Burn-Out-Syndrom äußert sich sowohl in körperlicher, als auch in geistiger und emotionaler Erschöpfung, die sich durch herkömmliche Erholungsmechanismen, wie Urlaub oder Entspannungstechniken, nicht beheben lässt. Die Symptome sind sehr individuell, einige Anzeichen für das Burn-Out-Syndrom treten jedoch häufig auf:

  • Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung
  • Zynismus
  • Reizbarkeit, Anspannung und Lichtscheue
  • Erhöhter Konsum von Nikotin, Koffein und Alkohol
  • Muskelschmerzen und Muskelschwäche
  • Verwirrung, vermehrte Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
  • Magen-Darm-Störungen
  • Verstimmungen bis Depressionen
  • Schlafstörungen

Diagnose: Wie wird das Burn-Out-Syndrom diagnostiziert?

Der Arzt diagnostiziert ein Burn-Out-Syndrom in der Regel durch Ausschluss anderer Ursachen. Nach einem ausführlichen Gespräch über die Krankheitsgeschichte (Anamnese) erfolgen die körperliche Untersuchung und verschiedene Tests, um mögliche andere Ursachen für die emotionale Erschöpfung ausschließen zu können, zum Beispiel psychische Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen. Besonderes Augenmerk liegt auch auf der Funktionsfähigkeit der Organe sowie auf möglichen Allergien.

Haben alle Untersuchungen keinen Befund ergeben, empfehlen sich bestimmte Fragebögen, die eigens zur Feststellung von Erschöpfungssyndromen wie dem Burn-Out-Syndrom entwickelt wurden, beispielsweise der 22 Fragen umfassende Maslach Burnout Inventory (MBI) oder die Überdrussskala. Auch die familiäre, soziale und berufliche Situation sind für die Diagnose wichtig.

Behandlung: Wie kann das Burn-Out-Syndrom behandelt werden?

Bei einem Burn-Out-Syndrom erfolgt in der Regel zunächst eine Behandlung ohne Medikamente. Besonders körperliche Bewegung und Aktivität, das Erlernen von Entspannungstechniken sowie die Ernährung spielen eine große Rolle. Anhaltende körperliche Schonung verstärkt die Erschöpfung, ebenso wie einseitige und vitaminarme Ernährung. Die Psychotherapie begleitet alle Behandlungsformen. In erster Linie empfiehlt sich dabei eine Verhaltenstherapie, damit Betroffene die eigene Leistungsfähigkeit besser einschätzen, persönliche Erwartungen und Ansprüche neu ausrichten und somit künftigen Überlastungen besser vorbeugen können. Psychopharmaka sind in der Therapie des Burn-Out-Syndroms umstritten. Sie wirken sich zwar positiv auf die Beschwerden aus, beseitigen aber nicht die Ursachen. Deshalb sind sie nur in besonders schweren Belastungssituationen ratsam.

Prognose: Wie ist die Prognose des Burn-Out-Syndroms?

Eine frühzeitige Diagnose und zielgerichtete Therapie verbessern die Heilungschancen beim Burn-Out-Syndrom. Neben der Psychotherapie sind vor allem Akzeptanz und Rücksichtnahme des sozialen Umfelds für die Prognose des Erschöpfungssyndroms wichtig.

Vorbeugung: Wie kann man dem Burn-Out-Syndrom vorbeugen?

Chronischen Erschöpfungszuständen wie dem Burn-Out-Syndrom lässt sich durch das Erlernen von Entspannungstechniken und dem „richtigen“ Umgang mit Stress vorbeugen. Die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit zu beachten, empfiehlt sich nicht nur nach einer erfolgreichen Burn-Out-Therapie, sondern auch schon davor. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener, vitaminreicher Ernährung und körperlicher Bewegung kann vor Erschöpfungszuständen schützen.

Weitere Informationen

 

Autor: Karin Wunder, Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de

Datum der letzten Aktualisierung: März 2020

Aktualisiert durch: Dr. Brit Neuhaus, Dipl. Biol.
Quellen:
Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de (Abruf: 03/2020)
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Pschyrembel: Psychiatrie. Klinische Psychologie. Psychotherapie. de Gruyter, Berlin 2012
Schmiedel, V.: Burnout. Trias, Stuttgart 2010