Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)

Ursachen: Was sind die Ursachen von Gebärmutterkrebs?

Unter Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) versteht man die bösartige Entartung von Zellen des Gebärmutterkörpers, meist der Schleimhaut (Endometrium), welche die Gebärmutter von innen auskleidet. Risikofaktoren für Gebärmutterkrebs sind:

Es gibt zwei Typen von Gebärmutterkrebs:

  • Östrogenabhängige Karzinome (Typ I)
  • Östrogenunabhängige Karzinome (Typ II)

Gebärmutterkrebs ist hierzulande die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Im Jahr 2016 erkrankten rund 11.090 Frauen an Gebärmutterkrebs, etwa 2.700 verstarben an der Erkrankung. Durchschnittlich wird die Diagnose mit 68 Jahren gestellt. Anders als beim Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), gibt es für das Endometriumkarzinom keine medizinische Früherkennung.

Beschwerden: Wie äußert sich Gebärmutterkrebs?

Gebärmutterkrebs zeigt anfangs kaum Symptome. Ein wichtiger Hinweis sind unregelmäßige Blutungen oder Blutungen, die nach der Menopause erneut auftreten. Außerdem kann es beim Endometriumkarzinom zu Schmerzen im Unterleib, Ausfluss aus der Scheide, Unregelmäßigkeiten beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang oder zu einer unerklärlichen Gewichtsabnahme kommen.

Diagnose: Wie wird Gebärmutterkrebs diagnostiziert?

Die ersten Untersuchungsschritte beim Verdacht auf Gebärmutterkrebs sind die gynäkologische Untersuchung und Tastuntersuchung, eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) über die Scheide sowie eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mit Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie). Zur eindeutigen Diagnose schabt der Frauenarzt oder die Frauenärztin etwas Gebärmutterschleimhaut ab (Kürettage). Ist der Verdacht auf Gebärmutterkrebs bestätigt, werden weitere bildgebende Verfahren, zum Beispiel Computertomografie (CT), eingesetzt, um mögliche Tochtergeschwulste (Metastasen) frühzeitig zu erkennen. Wie ausgedehnt die Krebserkrankung wirklich ist, können Ärzt*innen jedoch nur während einer Operation endgültig klären. Kein bildgebendes Verfahren kann diesen Eingriff ersetzen. Zudem untersuchen Ärzt*innen das Blut auf Tumormarker. Das sind bestimmte Stoffe, die von Tumorzellen gebildet werden und im Blut nachweisbar sind.

Behandlung: Wie kann Gebärmutterkrebs behandelt werden?

Die Therapie von Gebärmutterkrebs hängt von der Größe, Art und Ausbreitung des Tumors ab, sowie von dem individuellen Gesundheitszustand. Die Behandlung mit den größten Heilungsaussichten ist eine Operation, bei welcher die Ärztin oder der Arzt die Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter entfernt (Hysterektomie). Ebenso gehört die Strahlentherapie zu den wichtigsten Therapiemöglichkeiten bei einem Endometriumkarzinom. Sie wird vor allem im Anschluss an eine Operation durchgeführt oder wenn der Tumor durch eine Operation nicht oder nicht vollständig zu entfernen ist. Bei fortgeschrittenem Gebärmutterkrebs kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zur Strahlentherapie eine Chemotherapie einleiten. Auch eine Antihormontherapie kommt bei fortgeschrittenen Tumoren zum Einsatz, um eine weitere Ausbreitung des Tumors zu verhindern.

Prognose: Wie ist die Prognose von Gebärmutterkrebs?

In einem frühen Stadium von Gebärmutterkrebs sind die Heilungschancen sehr gut. Je weiter der Krebs fortgeschritten ist, desto schlechter ist die Prognose, vor allem wenn sich der Tumor bereits auf Nachbarorgane ausgebreitet oder Fernmetastasen gebildet hat.

Vorbeugung: Wie kann man Gebärmutterkrebs vorbeugen?

Um Gebärmutterkrebs frühzeitig zu erkennen, ist es ratsam, regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt oder der Frauenärztin wahrzunehmen. Ein geringeres Risiko an Gebärmutterkrebs zu erkranken haben Frauen, die hormonell verhüten (Anti-Baby-Pille, vor allem bei Östrogen-Gestagen-Kombinationen), mehrere Kinder geboren haben, sich gesund und fettarm ernähren und regelmäßig Sport treiben. Frauen, die zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden ein Östrogen-Präparat einnehmen, sollten dieses unbedingt mit einem Gestagen kombinieren.

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Datum der letzten Aktualisierung: Juli 2021
Quellen:
Goerke, K. et al.: Klinikleitfaden Gynäkologie, Geburtshilfe. Urban & Fischer/Elsevier GmbH (08/2018)
Deutsches Krebsforschungszentrum: www.krebsinformationsdienst.de (Abruf: 07/2021)
Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de (Abruf: 07/2021)
Deutsche Krebshilfe: Krebs der Gebärmutter. Antworten. Hilfen. Perspektiven. Aus der Reihe „Die blauen Ratgeber“ (Stand: 12/2020)
Gruber, S.: Basics Gynäkologie und Geburtshilfe. Urban & Fischer, München 2014
Leitlinienprogramm der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) et al.: S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientinnen mit Endometriumkarzinom. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 032/034 (Stand: 04/2018)
Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland für 2015/2016. 12. Auflage. Robert Koch-Institut, Berlin 2019