Gürtelrose

Ursachen: Was sind die Ursachen für eine Gürtelrose?

Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine durch das Varicella-Zoster-Virus hervorgerufene Viruserkrankung, die zu Hautausschlägen und Schmerzen führt. Das Varicella-Zoster-Virus verursacht beim Erstkontakt Windpocken. Später im Laufe des Lebens kann es dann zu einer Gürtelrose kommen, da sich das Virus in den Nervenwurzeln des Rückenmarks einnistet.

Selbst nach Jahrzehnten kann durch Reaktivierung der inaktiven Viren eine Gürtelrose auftreten. Bei der Reaktivierung wandert das Virus den Nerv entlang nach außen an die Hautoberfläche. Auslöser für die Reaktivierung sind zum Beispiel eine vorübergehende oder krankheitsbedingte Abwehrschwäche, eine Zweitansteckung durch ein an Windpocken erkranktes Kind, Nervenverletzungen oder Sonnenstrahlung.

Am häufigsten tritt die Gürtelrose bei über 50-Jährigen auf. Aber auch bei Kindern und Jugendlichen sind Erkrankungen möglich.

Beschwerden: Wie äußert sich eine Gürtelrose?

Die Gürtelrose beginnt meist mit Abgeschlagenheit, leichtem Fieber und starken brennenden oder stechenden Schmerzen in der Umgebung des betroffenen Nervs. Fast immer folgt der für Gürtelrose typische Hautausschlag mit gerötetem Untergrund und prallen, stecknadelkopfgroßen Bläschen. Typisch für Gürtelrose ist, dass sich der Hautausschlag streifenförmig über die betroffene Körperhälfte zieht und meist nur auf einer Körperhälfte auftritt. Weil der Ausschlag am Rumpf gürtelförmig aussieht, heißt der Herpes zoster im Volksmund auch Gürtelrose.

Nach etwa fünf Tagen trocknet der Hautausschlag langsam ein und wird zu trockenem Schorf mit gelblichen Krusten. Nach zwei bis vier Wochen sind die Hautveränderungen in der Regel komplett verschwunden.

Am häufigsten tritt die Gürtelrose im Rumpf- oder Brustbereich auf. Je nach betroffenem Nerv können die Symptome der Gürtelrose aber am ganzen Körper auftreten. In schweren Fällen tritt der Herpes zoster an Augen, Kopfhaut, Nase oder Ohren auf, dann sind Hirnnerven betroffen. Manchmal kann es noch Monate nach dem Ausbruch der Gürtelrose zu Schmerzen in der betroffenen Nervenumgebung kommen – Mediziner sprechen von einer „Post-Zoster-Neuralgie“ oder „postherpetischen Neuralgie“.

Diagnose: Wie wird eine Gürtelrose diagnostiziert?

In den meisten Fällen lässt sich die Gürtelrose anhand der typischen Symptome und des Hautausschlags diagnostizieren. In Ausnahmefällen wird das Varicella-Zoster-Virus durch Antikörpertests im Blut oder einem Abstrich vom Hautausschlag nachgewiesen. Wenn der Verdacht auf einen Herpes-zoster-Befall der Hirnnerven oder des Rückenmarks besteht, wird die Hirnflüssigkeit untersucht (Lumbalpunktion).

Behandlung: Wie kann eine Gürtelrose behandelt werden?

Gürtelrose wird medikamentös mit Virostatika (z.B. Aciclovir, Brivudin, Famiciclovir, Valaciclovir) behandelt, die gezielt die Vermehrung der Varicella-Zoster-Viren stoppen. Die medikamentöse Therapie verspricht eine schnellere Linderung der Beschwerden und ein Abklingen der Hautläsionen. Um den Krankheitsverlauf zu verkürzen, ist es äußerst wichtig, dass die medikamentöse Therapie so schnell wie möglich zum Einsatz kommt.

Des Weiteren werden bei Gürtelrose desinfizierende und austrocknende Puder, Lösungen und Salben für die Behandlung der betroffenen Hautstellen eingesetzt. Dies trocknet die Bläschen aus und lindert den Juckreiz und die Schmerzen.

Gegen die Nervenschmerzen bei Herpes zoster helfen Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Bei starken Schmerzen verordnet der Arzt verschreibungspflichtige Schmerzmittel.

Prognose: Wie ist die Prognose von Gürtelrose?

Bei einem Großteil der Betroffenen klingt die Gürtelrose nach etwa vier Wochen ab. In wenigen Krankheitsfällen kommt es zu Komplikationen und bleibenden Schäden wie zum Beispiel anhaltenden Lähmungen. Auch wurden langfristig bestehende Schmerzen der betroffenen Nerven beobachtet. Wenn sich der Herpes zoster auf die inneren Organe ausgebreitet hat, kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen.

Vorbeugung: Wie kann man einer Gürtelrose vorbeugen?

Für Personen ab 50 Jahren ist seit Ende 2013 ein Impfstoff gegen Herpes Zoster in Deutschland verfügbar. Dieser reduziert das Erkrankungsrisiko bei über 50-Jährigen um die Hälfte. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wirksamkeit jedoch ab. Bei Kindern, die gegen Windpocken geimpft wurden, tritt die Gürtelrose nicht so häufig auf wie bei nicht geimpften Kindern. Da das Varicella-Zoster-Virus über Tröpfcheninfektion in den Körper gelangt, sollte bei akuten Infektionen der Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit vermieden und desinfizierende Maßnahmen ergriffen werden.

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Datum der letzten Aktualisierung: April 2019
Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2019
IQWiG: Gürtelrose. www.gesundheitsinformation.de (Abruf: 04/2019)
Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
Robert Koch-Institut: www.rki.de (Abruf: 04/2019)