Pylorusstenose

Ursachen: Was sind die Ursachen einer Pylorusstenose?

Die Pylorusstenose, die Ärzte auch als Magenpförtnerkrampf bezeichnen, tritt meistens bei Säuglingen im Alter von drei bis acht Wochen auf. Etwa zwei bis drei von 1000 Neugeborenen sind betroffen Jungen etwa fünfmal häufiger als Mädchen.

Bei den betroffenen Säuglingen ist der Pylorus, also der Ringmuskel, der den Magen zum Dünndarm hin abdichtet und den Durchgang der Nahrung regelt, vergrößert (hypertroph). Dadurch verkleinert sich der Durchgang zum Darm, die Nahrung kann nicht normal hindurch gelangen und der Säugling erbricht sich kurz nach einer Mahlzeit schwallartig.

Die Ursachen einer Pylorusstenose sind nicht genau geklärt. Sie kommt jedoch familiär gehäuft vor, weswegen ein Zusammenspiel aus Veranlagung und weiteren Faktoren als wahrscheinlich gilt.

Beschwerden: Wie äußert sich die Pylorusstenose?

Die Pylorusstenose äußert sich meistens im Alter von drei bis acht Wochen mit schwallartigem Erbrechen kurz nach der Nahrungsaufnahme. Der Bauch fühlt sich hart an und oft können die Eltern nach dem Stillen des Kindes die wellenförmige Bewegung der Magenmuskulatur unter der Bauchdecke erkennen. Als Folge der verminderten Nahrungsaufnahme bei der Pylorusstenose scheidet der Säugling nur wenig Urin und Stuhl aus und verliert häufig an Gewicht. Außerdem kann es durch die starken Flüssigkeitsverluste zu Atem- und Bewusstseinsstörungen kommen. Manche Säuglinge mit einer Pylorusstenose leiden an einer leichten Gelbsucht.

Diagnose: Wie wird eine Pylorusstenose diagnostiziert?

Bei der Diagnose einer Pylorusstenose steht es für den Arzt an erster Stelle, die typischen Symptome abzuklären. Bei der körperlichen Untersuchung ist der Bauch des Säuglings oft verhärtet, in manchen Fällen ist auch der vergrößerte Pylorus tastbar. Es folgt unter Umständen eine Blut-Untersuchung, um den Elektrolyt-Haushalt zu überprüfen.

Zusätzlich ermittelt der Arzt mithilfe einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) die Dicke des Pylorus. Nur bei unklaren Fällen entscheidet sich der Arzt dafür, den Magen-Darm-Trakt zu röntgen. Dafür verabreicht er dem Säugling ein Kontrastmittel, das die Durchgängigkeit des Pylorus sichtbar macht. Durch die Flüssigkeitsverluste kann es in schweren Fällen zu Atemstörungen und zu einer Bewusstseinstrübung kommen.

Behandlung: Wie kann die Pylorusstenose behandelt werden?

In der Regel ist bei einer Pylorusstenose eine Operation erforderlich, wobei der Arzt einen Teil des Ringmuskels entfernt. Das geschieht über einen Bauchschnitt oder mit Hilfe der so genannten Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie), die sich durch sehr kleine Schnitte auszeichnet. Aufgrund der starken Flüssigkeitsverluste, die eine Pylorusstenose verursachen kann, ist es vor der Operation eventuell notwendig, dem Säugling zunächst Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen, um den Flüssigkeitshaushalt zu normalisieren.

Prognose: Wie ist die Prognose der Pylorusstenose?

Der vergrößerte Ringmuskel lässt sich bei der Pylorusstenose in der Regel ohne Probleme operativ verkleinern. Schon wenige Stunden nach der Operation kann der Säugling langsam wieder Nahrung zu sich nehmen, wobei das Erbrechen mitunter noch einige Tage anhält. Sobald der Säugling die übliche Nahrungsmenge aufnimmt, kann er das Krankenhaus verlassen.

Vorbeugung: Wie kann man der Pylorusstenose vorbeugen?

Da die Ursachen der Pylorusstenose bislang unklar sind, gibt es keine bekannten Maßnahmen, um ihr vorzubeugen.

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Datum der letzten Aktualisierung: November 2017
Quellen:
Cincinnati Children’s Hospital Medical Center: Pyloric Stenosis (www.cincinnatichildrens.org) (Abruf: 11/2017)
Eppinger, M. et al.: Pädiatrie für Studium und Praxis. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2013
Gortner, L. et al.: Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, Stuttgart 2012

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: Hypertrophe Pylorusstenose. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 006/056

U.S. National Institute of Health: Pyloric Stenosis. (www.nlm.nih.gov/medlineplus/) (Abruf: 11/2017)