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Wadenkrämpfe
Ursachen: Was sind die Ursachen von Wadenkrämpfen?
Wadenkrämpfe sind plötzlich auftretende, unwillkürliche Anspannungen (Kontraktionen) der Muskulatur, wodurch sich die Wade vorübergehend schmerzhaft verhärtet. Wadenkrämpfe sind sehr häufig: Etwa 50 bis 60 Prozent der Erwachsenen haben regelmäßig Wadenkrämpfe. Vor allem ältere Menschen neigen zu Wadenkrämpfen. In der Regel sind diese Muskelkrämpfe harmlos. Da Wadenkrämpfe jedoch insbesondere nachts vorkommen, können sie einen gesunden Schlaf stören und damit sehr unangenehm sein.
Die genauen Ursachen von Wadenkrämpfen sind bisher nicht bekannt. Sowohl völlige Ruhe als auch sportliche Belastung können einem Wadenkrampf vorausgehen. Die meisten Menschen, die regelmäßig unter Wadenkrämpfen leiden, sind ansonsten vollkommen gesund. Unter bestimmten Umständen, zum Beispiel während der Schwangerschaft oder bei Flüssigkeitsmangel, kommen Wadenkrämpfe gehäuft vor.
Nur selten sind Medikamente (wie Betablocker oder entwässernde Mittel) oder eine körperliche Erkrankung (z.B. Nervenkrankheiten, Muskelerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen oder eine Leberzirrhose) die Ursache von Wadenkrämpfen. Dann treten meist weitere Symptome, wie ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Bein, mit auf.
Beschwerden: Wie äußern sich Wadenkrämpfe?
Typische Beschwerden von Wadenkrämpfen sind Schmerzen und eine tastbare Verhärtung des betroffenen Wadenmuskels. Gelegentlich gehen Wadenkrämpfe auch mit einer sichtbaren Schwellung der Wade einher. Unwillkürliche Bewegungen und Zucken der Füße sind ebenfalls mögliche Symptome eines Wadenkrampfs.
Klassische Symptome von Wadenkrämpfen sind:
- Der Wadenkrampf tritt plötzlich und unvermittelt auf.
- Der Wadenkrampf dauert nur wenige Sekunden bis Minuten.
- Der Wadenkrampf löst sich danach von alleine wieder.
Diagnose: Wie werden Wadenkrämpfe diagnostiziert?
Wenn die Wadenkrämpfe starke und lang anhaltende Beschwerden verursachen, ist es sinnvoll, eine Diagnose beim Arzt stellen zu lassen. Ein gründliches Gespräch über die Krankengeschichte (Anamnese) ist für die Diagnose am wichtigsten. Hier geht es dem Arzt insbesondere darum, körperliche Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente als Ursache der Wadenkrämpfe auszuschließen.
Zur weiteren Diagnose von Wadenkrämpfen führt der Arzt anschließend eine körperliche Untersuchung durch. Dabei betrachtet er die Beine, tastet die Pulse und prüft die Reflexe. Auch dies dient dem Ziel, seltene aber gefährliche Ursachen von Wadenkrämpfen, wie eine Gefäßengstelle (Stenose), auszuschließen. Eine Blut-Untersuchung zur Diagnose von Wadenkrämpfen ist möglich, aber in der Regel nicht erforderlich. Im Blut können der Kalzium– und Magnesiumgehalt bestimmt werden, sowie Messwerte, die Aufschluss über die Funktion verschiedener Organe geben, wie die Leber- oder Nierenwerte.
In Ausnahmefällen sind zur Diagnose von Wadenkrämpfen spezielle Untersuchungen notwendig, zum Beispiel Messungen der Muskelaktivität (Elektromyografie) und der Nervenleitfähigkeit (Neurografie).
Behandlung: Wie können Wadenkrämpfe behandelt werden?
Eine medizinische Behandlung bei Wadenkrämpfen ist in der Regel nicht notwendig. Während eines Wadenkrampfs ist es hilfreich, die Wade zu dehnen, was meist schnell Erleichterung verschafft. Um die Verkrampfung zu lösen, ziehen Sie Ihre Fußspitze nach oben und treten mit der Ferse weg vom Körper – Mediziner bezeichnen dies als „Anspannung der muskulären Gegenspieler (Antagonisten)“. Oftmals ist es außerdem wohltuend, die Wade zu massieren, um den Wadenkrampf zu lösen.
Sollten diese Maßnahmen nicht wirksam sein und die Wadenkrämpfe nach wie vor sehr schmerzhaft und häufig auftreten, können Medikamente zur Behandlung von Wadenkrämpfen eingesetzt werden. Hierzu zählt die regelmäßige Einnahme von Magnesium, dem eine Rolle bei der Erregung der Muskelzelle beigemessen wird. Insbesondere bei schwangeren Frauen scheint die Einnahme von Magnesium gegen Wadenkrämpfe zu wirken. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Nahrungsergänzungsmittel möglichst keine Zustatzstoffe enthält und in sinnvoller Kombination zusammengestellt ist.
Bei besonders schweren Wadenkrämpfen kommt eine Behandlung mit Chinin infrage. Hierbei handelt es sich um ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Malaria angewendet wurde. Chinin wird nur bei sehr schmerzhaften und häufigen Wadenkrämpfen eingesetzt und gilt insbesondere bei nächtlichen Beschwerden als wirksam. Grund für den zurückhaltenden Einsatz von Chinin sind dessen Nebenwirkungen. Diese sind zwar selten, können jedoch schwerwiegend sein. So kann es unter der Einnahme von Chinin unter anderem zu Hör- und Sehstörungen, Verdauungsstörungen und Blutgerinnungsstörungen kommen. In der Schwangerschaft ist Chinin verboten. Wenn die Ursache der Wadenkrämpfe eine zugrundeliegende Erkrankung ist, steht deren Behandlung im Vordergrund.
Prognose: Wie ist die Prognose bei Wadenkrämpfen?
Die Prognose ist bei Wadenkrämpfen in der Regel gut. Sie sind meist harmlos und treten bei gesunden Menschen auf. Vorbeugende Maßnahmen reichen häufig aus, um Wadenkrämpfe zu vermeiden. Werden die Wadenkrämpfe behandelt, treten sie seltener auf. Ist eine Erkrankung die Ursache, so hängt die Prognose der Wadenkrämpfe davon ab, wie erfolgreich diese Erkrankung behandelt wird.
Vorbeugung: Wie kann man Wadenkrämpfen vorbeugen?
Mit verschiedenen, einfachen Maßnahmen kann man Wadenkrämpfen vorbeugen. Hier sind ein paar Tipps, mit denen sich Wadenkrämpfe oftmals vermeiden lassen.
Tipps zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen:
- Dehnen Sie Ihre Muskulatur vor dem Sport und abends vor dem Schlafen.
- Überanstrengen Sie sich nicht und erholen Sie sich ausreichend.
- Massagen helfen, Ihre Muskeln nach körperlicher Aktivität zu entspannen.
- Trinken Sie genügend und vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum.