ADH (Antidiuretisches Hormon)

Was bedeutet der Laborwert ADH?

ADH ist die Abkürzung für Antidiuretisches Hormon, auch Adiuretin oder Vasopressin genannt. Das Hormon wird von Zellen des Hypothalamus, einer Region im Zwischenhirn, gebildet und in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gespeichert. Von dort wird es bei Bedarf ins Blut abgegeben. Das Antidiuretische Hormon vermindert die Wasserausscheidung („Anti-Diurese“) über die Nieren. Außerdem führt ADH zu einer Verengung von kleinen Blutgefäßen (Vasopression).

Wann wird der Laborwert ADH gemessen (welche Indikation)?

Die Messung von ADH ist vor allem sinnvoll beim Verdacht auf einen Diabetes insipidus – gekennzeichnet durch starken Durst und vermehrtes Wasserlassen – sowie auf das Schwarz-Bartter-Syndrom (SIAD, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion).

Wie wird der Laborwert ADH gemessen?

Das Antidiuretische Hormon (ADH) wird im Blut gemessen. Nach der Blutentnahme erfolgt die Messung im Labor mittels Radioimmunoassay (RIA). ADH lässt sich zudem im Rahmen verschiedener Funktionstests bestimmen.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert ADH?

Für Erwachsene gelten folgende ADH-Referenzwerte:

  • 1 – 4,5 ng/l

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts ADH?

Eine ADH-Erhöhung ist ein möglicher Hinweis auf das Schwarz-Bartter-Syndrom, auch Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIAD) genannt. Nikotin sowie bestimmte Medikamente (z.B. trizyklische Antidepressiva) können ebenfalls zu einer ADH-Erhöhung führen.

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts ADH?

Niedrige ADH-Werte sind möglicher Hinweis auf einen Diabetes insipidus. Alkohol und bestimmte Medikamente (z.B. Phenytoin) können ebenfalls zu erniedrigten ADH-Werten führen.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Dörner, K.: Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie. Thieme, Stuttgart 2013
Neumeister, B.: Klinikleitfaden LDörnerabordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009