Aldosteron

Was bedeutet der Laborwert Aldosteron?

Aldosteron ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde aus Cholesterin gebildet wird. Es ist ein sogenanntes Mineralokortikoid und gehört zu den Kortikosteroiden (Steroidhormone). Aldosteron wird bei Flüssigkeitsmangel vermehrt ausgeschüttet; es fördert die Rückaufnahme (Rückresorption) von Wasser und Natrium in der Niere. Auf diese Weise hat Aldosteron, gemeinsam mit anderen Hormonen (z.B. dem Renin-Angiotension-System), Einfluss auf den Wasserhaushalt und den Blutdruck.

Wann wird der Laborwert Aldosteron gemessen (welche Indikation)?

Ärzte lassen den Aldosteron-Wert vor allem zur Abklärung von Bluthochdruck (Hypertonie), erhöhten Aldosteron-Werten (Hyperaldosteronismus) und beim Verdacht auf Störungen des Natrium- und Kalium-Haushalts sowie auf das Schwarz-Bartter-Syndrom (SIAD, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) bestimmen.

Wie wird der Laborwert Aldosteron gemessen?

Aldosteron wird im Blut gemessen. Da der Aldosteron-Spiegel tageszeitlichen Schwankungen sowie hormonellen Einflüssen unterliegt, erfolgt die Blutentnahme am besten zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr morgens und bei Frauen während der ersten Zyklushälfte.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Aldosteron?

Für Erwachsene gelten folgende Aldosteron-Referenzwerte:

  • im Stehen: 65-285 ng/l
  • im Liegen: 29-145 ng/l

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Aldosteron?

Eine Aldosteron-Erhöhung spricht für einen Hyperaldosteronismus. Mediziner unterscheiden einen primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) und einen sekundären Hyperaldosteronismus, der zum Beispiel durch eine Nebennierenrinden-Vergrößerung (Nebennierenrinden-Hyperplasie) oder einen gutartigen Nebennierenrinden-Tumor (Nebennierenrinden-Adenom) und – seltener – durch einen bösartigen Nebennierenrinden-Tumor (Nebennierenrinden-Karzinom) verursacht wird.

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Aldosteron?

Niedrige Aldosteron-Werte sind ein Hinweis auf einen Hypoaldosteronismus, zum Beispiel verursacht durch eine Nebennieren-Schwäche (Nebennieren-Insuffizienz, Morbus Addison).  Auch Medikamente können zu erniedrigten Aldosteron-Werten führen, beispielsweise Glukokortikoide (wie Kortison) und bestimmte Blutdruck-Mittel (Beta-Blocker).

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Miriam Lossau, Diplom-Fachjournalistin
Quellen:
Arastéh, K. et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009