Calcitonin

Was bedeutet der Laborwert Calcitonin?

Calcitonin ist ein Hormon, das in den sogenannten parafollikulären Zellen (C-Zellen) der Schilddrüse produziert wird. Calcitonin senkt den Kalzium-Spiegel im Blut, indem es die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) hemmt. In der Labormedizin hat Calcitonin als sogenanntes HCT (Humanes Calcitonin) einen Stellenwert als Tumormarker.

Wann wird der Laborwert Calcitonin gemessen (welche Indikation)?

Calcitonin wird als HCT (Humanes Calcitonin) zur Therapie- und Verlaufskontrolle einer bestimmten Form von Schilddrüsenkrebs gemessen, dem medullären Schilddrüsenkarzinom (C-Zell-Karzinom).

Wie wird der Laborwert Calcitonin gemessen?

Calcitonin bzw. der Tumormarker HCT (Humanes Calcitonin) wird im Blut gemessen. Im Labor erfolgt die Analyse mittels Immunoassay.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Calcitonin?

Der Toleranzwert (Cut-off-Wert) für Calcitonin bzw. den Tumormarker HCT (Humanes Calcitonin) beträgt:

  • Männer: 11,5 ng/l
  • Frauen: 4,6 ng/l

Zu beachten ist, dass die Cut-off-Werte für Calcitonin bzw. HCT methoden- und laborabhängig sind. Es empfiehlt sich daher, sich nach den Referenzwerten des jeweiligen Labors zu richten.

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Calcitonin?

Erhöhte Werte von Calcitonin bzw. des Tumormarkers HCT (Humanes Calcitonin) können für einen Schilddrüsenkrebs (medulläres Schilddrüsenkarzinom, C-Zell-Karzinom) bzw. eine erhöhte Tumoraktivität sprechen. Der Laborwert kann auch bei anderen bösartigen Erkrankungen erhöht sein, z.B. bei Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie beim Phäochromozytom und Karzinoid.

Erhöhte Calcitonin- bzw. HCT-Werte können aber auch andere – nicht krebsbedingte – Gründe haben, zum Beispiel:

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Calcitonin?

Fallen die Werte von Calcitonin bzw. des Tumormarkers HCT (Humanes Calcitonin) während der Krebstherapie oder im Rahmen der Krebsnachsorge ab, spricht dies dafür, dass die Therapie anschlägt und der Tumor (z.B. der Schilddrüsenkrebs) erfolgreich bekämpft wurde.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst: http://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/tumormarker.php  
(Abruf: 01/2015)
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim:
www.ma.uni-heidelberg.de/inst/ikc/ikc-tumormarker.html (Abruf: 01/2015)