Cholesterin

Was bedeutet der Laborwert Cholesterin?
Cholesterin gehört, neben den Triglyzeriden, zu den Blutfetten. Es wird zum einen mit der Nahrung aufgenommen und zum anderen vom Körper selbst produziert. Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände. Außerdem stellt der Körper aus Cholesterin Gallensäuren, Vitamin D und Hormone (Steroidhormone) her.
Cholesterin ist nicht wasserlöslich und daher im Blut an bestimmte Transport-Eiweiße, die Lipoproteine LDL, HDL, VLDL und IDL, gebunden. Zu hohe Blutfett-Werte bergen ein erhöhtes Risiko für Gefäßschäden und Arteriosklerose (Arterienverkalkung); vor allem erhöhte LDL-Cholesterin- und niedrige HDL-Cholesterin-Werte.
Wann wird der Laborwert Cholesterin gemessen (welche Indikation)?
Ärzte lassen das Cholesterin – häufig zusammen mit anderen Blutfetten wie den Triglyzeriden und den Lipoproteinen LDL-Cholesterin und HDL- Cholesterin – messen:
- um das Risiko für eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und das damit verbundene Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beurteilen
- beim Verdacht auf Fettstoffwechsel-Störungen
- zur Kontrolle einer fettreduzierten Therapie oder Diät
Wie wird der Laborwert Cholesterin gemessen?
Cholesterin wird im Blut gemessen. Man sollte 12 bis 14 Stunden vor der Blutentnahme nichts mehr essen, um die Blutfett-Werte nicht zu verfälschen. Allerdings ist der Cholesterin-Wert nicht so stark von der Nahrungsaufnahme abhängig wie die Triglyzerid-Werte.
Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Cholesterin?
Für Cholesterin (Gesamtcholesterin) gelten folgende Referenzwerte:
- Optimal: < 200 mg/dl bzw. <5,2 mmol/l
Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Cholesterin?
Eine Cholesterin-Erhöhung kann folgende Ursachen haben:
- Primäre, familiäre Hypercholesterinämie (angeborene, vererbte Fettstoffwechsel-Störung)
- Sekundäre Hypercholesterinämie (erworbene Fettstoffwechsel-Störung)
- Fettreiche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel
- Alkoholmissbrauch
- Bestimmte Medikamente, z.B. Beta-Blocker, Glukokortikoide wie Kortisol, Anti-Baby-Pille, entwässernde Mittel (Diuretika)
- Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
- Lebererkrankungen
- Gallenwegserkrankungen
- Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose)
- Stoffwechsel-Störungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Cushing-Syndrom oder Gicht
Im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft sind erhöhte Cholesterin-Werte normal.
Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Cholesterin?
Mögliche Ursachen für zu niedrige Cholesterin-Werte sind:
- Seltene, vererbbare Fettstoffwechsel-Störung (A-Beta-Lipoproteinämie, Hypo-Beta-Lipoproteinämie)
- Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)
- Leberschwäche (Leberinsuffizienz)
Im Rahmen von schweren Krebserkrankungen, Infektionen, Operationen oder Unfällen kann es ebenfalls zu niedrigen Cholesterin-Werten kommen.