Kalzium (Ca)

Was bedeutet der Laborwert Kalzium?

Kalzium (Calcium, Ca) ist ein Mineralstoff (Elektrolyt), der größtenteils in den Knochen und Zähnen vorkommt. Etwa 1 % des Kalziums befindet sich im Blut. Dort ist ein Teil an Eiweiße (Proteine) gebunden. Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau, die Nerven, Muskeln, das Herz und die Blutgerinnung. Der Kalzium-Stoffwechsel wird unter anderem durch Vitamin D, Parathormon und Calcitonin beeinflusst und ist außerdem eng an den Phosphat-Stoffwechsel gekoppelt.

Wann wird der Laborwert Kalzium gemessen (welche Indikation)?

Ärzte bestimmen den Kalzium-Wert – häufig zusammen mit dem Phosphat-Wert – beim Verdacht auf eine Reihe von Erkrankungen und Störungen, wie:

Außerdem wird der Kalzium-Wert häufig zur Überwachung einer Behandlung mit Vitamin A, mit entwässernden Medikamenten (Diuretika) oder Mitteln gegen Epilepsie (Antiepileptika) bestimmt.

Wie wird der Laborwert Kalzium gemessen?

Kalzium kann im Blut sowie im Urin (sog. 24-Stunden-Sammel-Urin) gemessen werden.

Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Kalzium?

Die Referenzwerte beim Erwachsenen für das Gesamt-Kalzium im Blut sind 2,2-2,6 mmol/l bzw. 8,8-10,4 mg/dl.

Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Kalzium?

Erhöhte Kalzium-Werte im Blut finden sich unter anderem bei folgenden Erkrankungen und Störungen:

  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus)
  • Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)
  • Nebennierenrinden-Unterfunktion (Nebennierenrinden-Insuffizienz)
  • Überdosierung von Vitamin D, Vitamin A, entwässernde Medikamente (Diuretika)
  • Tumoren (z.B. Knochentumoren, Plasmozytom)
  • Sarkoidose (Morbus Boeck)
  • Knochenabbau bei Bewegungsmangel (z.B. Bettlägerigkeit)

Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Kalzium?

Erniedrigte Kalzium-Werte im Blut können unter anderem Hinweis auf folgende Erkrankungen und Störungen sein:

  • Lebererkrankungen (z.B. Leberzirrhose)
  • Nierenerkrankungen (z.B. Nephrotisches Syndrom, Nierenschwäche)
  • Mangelernährung, Magersucht
  • Eiweiß-Mangel
  • Vitamin-D-Mangel (Rachitis)
  • Zöliakie (Einheimische Sprue, Gluten-Unverträglichkeit)
  • Nebenschilddrüsen-Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus)
  • Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis)
  • Medikamente (z.B. Kortison, Abführmittel)

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: 01/2015)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2009
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014