Kortisol

Was bedeutet der Laborwert Kortisol?
Kortisol ist ein Steroidhormon und gehört zur Gruppe der Glukokortikoide. Es wird in der Nebennierenrinde aus Cholesterin gebildet. Kortisol hat verschiedene Funktionen im Körper; es ist entzündungshemmend, fördert die Kohlenhydrat-Bildung und den Eiweiß-Abbau, erhöht den Blutzucker-Spiegel und hat Einfluss auf den Wasser- und Salzhaushalt. Kortisol unterliegt der Steuerung von ACTH (Adrenokortikotropes Hormon), einem Hormon der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).
Wann wird der Laborwert Kortisol gemessen (welche Indikation)?
Kortisol wird beim Verdacht auf eine Nebennierenrinden-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus) oder eine Nebennierenrinden-Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus) gemessen.
Wie wird der Laborwert Kortisol gemessen?
Kortisol kann im Blut oder im Urin (sog. 24-Stunden-Sammel-Urin) gemessen werden. Da der Kortisol-Spiegel tageszeitlichen Schwankungen unterliegt, ergeben sich vormittags und nachmittags unterschiedliche Werte.
Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Kortisol?
Für Erwachsene gelten folgende Referenzwerte für Kortisol:
- vormittags im Blut: 6-28 µg/dl
- nachmittags im Blut: 5-12 µg/dl
- im Urin: 10-89 µg/dl
Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Kortisol?
Erhöhte Kortisol-Werte im Blut sprechen für einen Hyperkortisolismus. Das bedeutet, dass die Nebennierenrinde zu viel Kortisol bildet, zum Beispiel bei einer Nebennierenrinden-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus). Andere Ursachen für einen erhöhten Kortisol-Spiegel können sein:
- Östrogen-Therapie
- Einnahme der Anti-Baby-Pille
- Schwangerschaft
- Alkoholismus
- Infektionen
- Stress
Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Kortisol?
Erniedrigte Kortisol-Werte können durch eine Nebennierenrinden-Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus), zum Beispiel bei einer Nebennierenrinden-Schwäche (Nebennierenrinden-Insuffizienz), verursacht sein. Weitere mögliche Ursachen für einen erniedrigten Kortisol-Spiegel sind:
- Mangel an Kortisol-bindendem Globulin
- Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)
- Androgen-Therapie
- Nierenerkrankungen
- Darmerkrankungen
- Lebererkrankungen (z.B. Leberzirrhose)