Leberwerte

Erhöhte Leberwerte deuten auf eine Erkrankung oder eine Schädigung der Leber hin, zum Beispiel eine Hepatitis (Leberentzündung), einen alkoholbedingten Leberschaden, eine Fettleber oder eine Leberzirrhose. Zu den Leberwerten gehören vor allem die GOT, GPT, GLDH und die Gamma-GT. Welche Werte normal sind, erfahren Sie hier.

Was bedeuten die Leberwerte?

Unter den Leberwerten versteht man in erster Linie folgende in der Leber vorkommenden Enzyme:

Die Leberwerte sind im Falle einer verstärkten Leberaktivität und eines Leberschadens erhöht. Weitere Laborwerte, wie die Alkalische Phosphatase (AP) sowie der Gallenfarbstoff Bilirubin, können ebenfalls bei einer Leberschädigung erhöht sein.

Wann werden die Leberwerte gemessen (welche Indikation)?

Die Messung der Leberwerte ist vor allem beim Verdacht oder zur Verlaufskontrolle von Lebererkrankungen und Gallenerkrankungen sinnvoll.

Wie werden die Leberwerte gemessen?

Um die Leberwerte zu messen, wird Blut abgenommen und dieses im Labor untersucht.

Wie lauten die Referenzwerte für die Leberwerte?

Für Erwachsene gelten folgende Referenzwerte für diese Leberwerte:

  • GOT
    • Männer: < 50 U/l
    • Frauen: < 35 U/l
  • GPT
    • Männer: < 50 U/l
    • Frauen: < 35 U/l
  • GLDH
    • Männer: 7 U/l
    • Frauen: 5 U/l
  • Gamma-GT
    • Männer: < 60 U/l
    • Frauen: < 40 U/l

Was bedeutet eine Erhöhung der Leberwerte?

Erhöhte Leberwerte sind meistens ein Hinweis auf eine Lebererkrankung, beispielsweise:

  • Akute Hepatitis (akute Leberentzündung)
  • Chronische Hepatitis (chronische Leberentzündung)
  • Alkoholbedingte Leberschäden
  • Leberzirrhose
  • Fettleber
  • Leberschaden durch Vergiftung (wie Pilzvergiftung)
  • Lebertumoren

Außerdem kann eine Erhöhung der Leberwerte durch Gallenwegserkrankungen wie einen Gallestau (Cholestase) oder eine Entzündung der Gallengänge (Cholangitis) verursacht sein.

Was bedeutet eine Erniedrigung der Leberwerte?

Niedrige Leberwerte haben in der Regel keinen Krankheitswert.

Weitere Informationen

Autor: Dr. med. M. Waitz
medproduction GmbH, www.medproduction.de
Datum: Januar 2012
Letzte Aktualisierung: Januar 2015
Aktualisiert durch: Simon Korn, M.Sc. Biologie
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL): Labtestsonline. www.labtestonline.de (Abruf: Dezember 2011)
Furger, P.: Labor quick. Thieme, Stuttgart 2009
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
Neumeister, B.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier Urban & Fischer, München 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014