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Prolaktin
Was bedeutet der Laborwert Prolaktin?
Prolaktin ist ein in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildetes Hormon. Es kommt bei beiden Geschlechtern vor; spielt jedoch bei der Frau eine größere Rolle, vor allem in der Schwangerschaft, da es die Milchproduktion in der Brustdrüse fördert. Vor der Menstruationsblutung steigt der Prolaktin-Wert bei der Frau an und fällt anschließend wieder ab.
Wann wird der Laborwert Prolaktin gemessen (welche Indikation)?
Ärzte lassen den Prolaktin-Wert bestimmen bei:
- Menstruationsstörungen
- Milchabsonderung aus der Brust (Galaktorrhö)
- Vermehrter Behaarung bei Frauen (Hirsutismus)
- Hoden-Unterfunktion beim Mann (Hypogonadismus)
Wie wird der Laborwert Prolaktin gemessen?
Prolaktin wird im Blut gemessen. Da der Prolaktin-Spiegel tageszeitlichen Schwankungen unterliegt, erfolgt die Blutentnahme zwischen 8:00 Uhr und 18:00 Uhr.
Wie lauten die Referenzwerte für den Laborwert Prolaktin?
Für Erwachsene gelten folgende Referenzwerte für Prolaktin:
- Frauen in der 1. Zyklushälfte (Follikelphase): < 15 ng/ml bzw. 480 µU/ml
- Frauen in der 2. Zyklushälfte (Lutealphase): < 20 ng/ml bzw. 650 µU/ml
- Frauen nach den Wechseljahren: < 15 ng/ml bzw. 480 µU/ml
- Männer: < 15 ng/ml bzw. 480 µU/ml
Was bedeutet eine Erhöhung des Laborwerts Prolaktin?
Der Prolaktin-Spiegel ist natürlicherweise in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Auch körperliche Belastung und seelischer Stress können erhöhte Prolaktin-Werte auslösen. Des Weiteren führen einige Medikamente zu einer Prolaktin-Erhöhung, zum Beispiel Dopamin-Antagonisten (wie Metoclopramid), Östrogene (auch Anti-Baby-Pillen) und Antidepressiva.
Mögliche krankhafte Ursachen für eine Erhöhung des Prolaktin-Spiegels sind:
- Prolaktinom (Prolaktin-bildender Tumor der Hirnanhangsdrüse)
- Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
- Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose)
Was bedeutet eine Erniedrigung des Laborwerts Prolaktin?
Erniedrigte Prolaktin-Werte können durch eine Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophysen-Insuffizienz) oder eine Übertherapie mit bestimmten Medikamenten (Prolaktin-Senker, Dopamin-Agonisten) verursacht sein.